Ein Wechselkredit ist ebenfalls unter der Bezeichnung Diskontkredit bekannt. Hierbei handelt es sich um eine recht kurzfristige Finanzierungsform bis hin zu einem bestimmten Zahlungsziel. Hier gilt es jedoch zu beachten, dass das Fälligkeits- und Ausstellungsdatum generell voneinander abweichen.
Kommt ein Wechselkredit im geschäftlichen Bereich vor, dann ist es häufig der Fall, dass er auch als Handelswechsel bezeichnet wird. Der Grund hierfür ist, dass es mithilfe dieses besonderen Darlehens möglich ist, recht unkompliziert verschiedene Produkte sowie Dienstleistungen zu finanzieren.
Üblicherweise verhält es sich so, dass beim Kauf einer Ware eine sofortige Bezahlung üblich ist. Allerdings ordern Unternehmen zumeist die verschiedensten Produkte sowie Dienstleistungen und erreichen mithilfe der Wechselkredite dann doch einen größeren Spielraum bei der Bezahlung.
Vereinfacht kann es auch so gesehen werden, das jeder Selbstständige sowie jedes Unternehmen dass von seinen Kunden keine sofortige Barzahlung verlangt, sondern eine Rechnung vergibt, ein Darlehen gewährt. Eine mögliche Option hierbei ist der Wechselkredit.
Inhalt
Ablauf
Bei einem Wechselkredit ist der Ablauf üblicherweise generell gleichbleibend.
Der Ablauf eines Wechselkredits ist in der Regel immer derselbe. Wenn eine Firma Produkte bei einem Hersteller bestellt, dann muss das Unternehmen hier nicht sofort dafür bezahlen. Die Zahlungs-Fälligkeit besteht erst zu einem späteren Termin. Bei dieser Vorgehensweise wird jedoch vorausgesetzt, dass eine Zustimmung für den Wechsel vorhanden ist. Dort ist der jeweilige, vorgesehene Zeitpunkt der Zahlung festgehalten.
Der Lieferant ist anschließend selbst in der Lage, zu entscheiden, ob er auf die Zahlung des betreffenden Kunden wartet oder ob diese doch lieber an ein Kreditinstitut weiter gibt. Der Betrag, um den es hierbei geht, beziehungsweise das Darlehen, dass die Bank in einem solchen Fall vergibt, nennt man Diskontkredit.
Doch auch Kreditgeber profitieren hier: So vergibt die Bundesbank an diesen ebenfalls günstige Kredite zu einem besonderen Diskontsatz.
Bedingungen
Damit es zu einem Wechselkredit kommt, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein.
Bei einem Handelswechsel wird sich auf den jeweils ausgestellten Wechsel bezogen. Im Allgemeinen ist es hier möglich, dass der Scheck mit einem Wechsel verglichen wird: In einem solchen Fall reicht der Darlehensnehmer diesen bei einem Kreditinstitut ein, wofür er Bargeld bekommt.
Bei Verwendung eines Wechselkredits fallen jedoch Zinsen; diese werden gemeinhin als Diskont bezeichnet. Zudem verhält es sich in der Regel so, dass ein Wechsel nach drei Monaten auszulösen sowie zu bezahlen ist.
Des Weiteren ist ein erfolgreicher Wechsel immer auch verbunden mit der Liquidität sowie der Darlehenswürdigkeit des jeweils betreffenden Empfängers. Bestehen hierüber keine Schwierigkeiten, und sind die üblichen Formalitäten erledigt, ist es normalerweise möglich, einen Wechselkredit zu erhalten.
Vorteile
Der sicherlich größte Vorteil eines Wechselkredits ist die Möglichkeit, finanzielle Engpässe zu überwinden.
Die Nutzung eines Wechselkredits birgt verschiedene Vorteile. So verwenden Firmen beispielsweise ein solches Darlehen, um vorhandene Engpässe zu überbrücken, damit auf diese Weise ihre Liquidität nicht gefährdet wird. Dementsprechend erhält man von dem Kunden erst später den jeweils betreffenden Betrag. Damit es jedoch nicht notwendig ist, die Zeit bis zur Zahlung des Kunden selbst zu überbrücken, kann ein Wechselkredit in Anspruch genommen werden. Bei verschiedenen Firmen ist es nur auf diese Weise möglich, ihren diversen, laufenden Zahlungsverpflichtungen nachkommen zu können, ohne das hier ein ständiges Verschieben notwendig ist oder sich diesbezüglich gar finanzielle Schwierigkeiten auftun, die andernfalls nur schwer zu regulieren wären.
Für eine Vielzahl an Selbständigen und Freiberuflern ist es zumeist ein großes Problem, wenn die eigenen Kunden erst viel zu spät ihre Rechnungen begleichen. Die ausstehenden Zahlungen führen hier wiederum dazu, dass man selbst in Zahlungsschwierigkeiten kommt, beziehungsweise dass sich die eigenen Zahlungen verzögern. Auch hier kann ein Wechselkredit eine adäquate Lösung sein: Das Darlehen sorgt dafür, dass der Selbständige oder der Freiberufler von einem größeren Spielraum profitiert, wodurch der Kunde sofort zahlungsfähig ist. Bei diesem Vorgang stehen beide Parteien in der Haftung, weshalb sich das betreffende Kreditinstitut recht sicher sein kann, dass die Begleichung des Darlehens so schnell wie möglich vonstatten geht.
Nachteile
Neben den diversen Vorteilen müssen bei einem Wechselkredit ebenfalls verschiedene Nachteile beachtet werden.
Allerdings gibt es bei der Nutzung des Wechselkredits auch Nachteile. So gilt es hier unbedingt zu beachten, dass jeder Wechsel vollständig neu bei dem Kreditinstitut zu beantragen ist.
Sollte es bei dem jeweils fälligen Stichtag dazu kommen, dass der betreffende Betrag nicht bereit steht, dann ist mit einer sofortigen Haftung zu rechnen. Hier kann es dann durchaus zu hohen Aufschlägen sowie Gebühren kommen.
Ist die Summe an dem betreffenden Tag nicht verfügbar, besteht für das Kreditinstitut die Option, eine Anfrage direkt bei dem jeweiligen Kunden durchzuführen. Des Weiteren besitzt jede Bank die Möglichkeit, dementsprechende Gebühren für die Einreichung eines Wechselkredits zu erheben.
Außerdem sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass ein Wechsel versteuert werden muss. Das gilt natürlich wieder für jeden einzelnen Wechsel.
Arten
Ein Wechselkredit ist nicht gleich ein Wechselkredit; hiervon existieren verschiedene Arten.
– Tagwechsel: Die Ausstellung dieses Wechsels erfolgt auf ein ganz bestimmtes Fälligkeitsdatum. Die Bezahlung muss hier definitiv an dem betreffenden Tag erfolgen.
– Nachtsichtwechsel: Hier erfolgt die Auszahlung im Rahmen einer bestimmten Frist; nachdem der Wechsel bei der Zahlstelle beziehungsweise dem Schuldner vorgelegt wurde.
– Sichtwechsel: Wie die Bezeichnung bereits andeutet, kommt es bei diesem Wechsel bei „Sicht“, dass bedeutet bei Vorlage, zur Fälligkeit.
– Datowechsel: Der Wechsel wird erst nach Ausstellung, nach einer bestimmten Frist, fällig.
– Akzept: Auch hierbei handelt es sich um einen Wechsel. Es ist sogar die häufigste und beliebteste Wechselart. Auf diesem Wechsel befindet sich die Unterschrift des Bezogenen. Diese wiederum wird im Allgemeinen auch als Akzept bezeichnet. Daher stammt auch die Bezeichnung des Wechsels.
Außerdem wird im Allgemeinenen ebenfalls zwischen einem Handels- und einem Finanzwechsel differenziert. Bei einem Handelswechsel gründet der Wechsel entweder auf der Ausübung einer bestimmten Dienstleistung oder auch auf der Lieferung bestimmter Produkte.
Dagegen wird der Finanzwechsel zur Finanzierung von einem Geldgeschäft genutzt.
Fazit
Zu einem Wechselkredit kommt es somit bei den verschiedensten Gelegenheiten. Üblich ist die Verwendung eines Wechsels im geschäftlichen Bereich, um damit zum Beispiel die verschiedensten, finanziellen Engpässe zu überbrücken.
Neben den diversen Vorteilen, gilt es jedoch auch, die Nachteile eines Wechselkredits zu beachten. Dazu gehört zum Beispiel, dass man jeden Wechsel aufs Neue beantragen muss.
Des Weiteren existieren verschiedene Arten von Wechsel, die es zu beachten gilt, damit auch wirklich der jeweils gewünschte beziehungsweise benötigte Wechsel verwendet wird.