Selbst bei einer sehr guten Finanzplanung kann es durchaus einmal geschehen, dass es zu finanziellen Engpässen kommt. Wenn das vorhandene Eigenkapital plötzlich nicht mehr ausreicht und man schnell Bargeld benötigt, kann eine Vorfinanzierung helfen.
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Vorfinanzierung
Zu einer Vorfinanzierung kann es in verschiedenen Situationen kommen.
Bei einer Vorfinanzierung ist der Name Programm: Hier vergeben die Banken dem Kreditnehmer die benötigte Summe an Bargeld, obwohl zunächst nicht feststeht, aus welchen Mitteln der Kredit finanziert werden kann.
Allerdings gilt es hierbei zu bedenken, dass die Darlehenslaufzeit für eine solche Vollfinanzierung in der Regel recht kurz ausfällt. Üblicherweise beträgt diese lediglich ein oder auch zwei Jahre und ist somit recht überschaubar.
Es ist jedoch auch gang und gäbe, dass die Vorfinanzierung mithilfe eines weiteren Darlehens abgelöst wird. In der Regel kommt es zumeist lediglich dann zu einer solchen Finanzierung, wenn der Darlehensnehmer noch darauf wartet, dass das Kreditinstitut das Folgedarlehen bestätigt, aber der Kreditnehmer bereits Bargeld benötigt.
Allerdings bedeutet eine Vorfinanzierung somit auch ein höheres Risiko für die Banken, das diese hier noch nicht wissen können, ob die Tilgung des Darlehens auch wirklich gesichert ist. Dementsprechend bieten die Kreditinstitute lediglich dann eine Vorfinanzierung an, wenn beispielsweise ein Bausparvertrag oder auch eine Kapitallebensversicherung vorhanden ist.
Des Weiteren kommt es dann zu einer Vorfinanzierung, wenn der Darlehensnehmer recht schnell einen hohen Betrag benötigt, die normale Kreditbeantragung jedoch zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.
Das ist zum Beispiel im Unternehmensbereich oftmals der Fall: Soll eine andere Firma aufgekauft werden, dann ist zumeist lediglich ein sehr kurzer Zeitraum vorhanden, in dem das Geschäft durchgeführt werden kann. Aber auch wenn es darum geht, dass ein Unternehmen seine Liquidität erhalten muss, bietet sich eine Vorfinanzierung zumeist auf ideale Weise an. Üblicherweise sind hier jedoch hohe Sachwerte existent und zumeist stehen ebenfalls noch Rechnungen an verschiedene Schuldner aus, sodass zwar Kapital aber eben kein Bargeld vorhanden ist.
In einigen Fällen ist es zudem möglich, dass eine Vorfinanzierung im Bereich einer Konsolidierung berücksichtigt wird und auf diese Weise eine Umwandlung in langfristige Schulden stattfindet.
Bausparvertrag
Im privaten Bereich kommt es zumeist zusammen mit einem Bausparvertrag zu einer Vorfinanzierung.
Eine Vorfinanzierung kommt zwar zumeist im wirtschaftlichen Bereich zustande aber dennoch ist sie nicht nur diesem vorbehalten. So ist es durchaus auch für Privatpersonen möglich, eine solche Finanzierung in Anspruch zu nehmen.
Hier wird die Vorfinanzierung in vielen Fällen mit einem Bausparvertrag kombiniert. Dabei verhält es sich oftmals so, dass der angehende Kreditnehmer zumeist noch keinen ausreichenden Betrag in die Bausparvertrag einbezahlt hat, um damit eine Immobilie zu bauen oder zu kaufen. Hier ist eine Vorfinanzierung dann oftmals eine sehr gute Wahl.
Bei einem Bausparvertrag wird gemein hin zunächst ausreichend Geld angespart, bis dieser schließlich zuteilungsreif ist. Unter Zuteilungsreife wird generell die Auszahlungsbereitschaft vonseiten der Kreditinstitute verstanden. Dabei fällt die Summe, die der Inhaber des Bausparvertrags einzahlt, unterschiedlich aus. Allerdings gilt es hier unbedingt zu beachten, dass in den meisten Verträgen eine bestimmte Einsparpflicht festgelegt ist.
Es ist jedoch durchaus möglich, dass der angehende Kreditnehmer eine Immobilie bauen oder kaufen möchte, obwohl der Bausparvertrag eben noch nicht zuteilungsreif ist. Das ist etwa dann der Fall, wenn das ganz persönliche Traumhaus jetzt zum Verkauf angeboten wird. In solchen und ähnlichen Fällen liegt man mit einer Vorfinanzierung sicherlich richtig.
Zudem gilt es hier auch zu beachten, dass die Zuteilungsreife eines Bausparvertrages in der Regel nicht direkt festgesetzt ist, sondern zumeist je nach Lage auf dem Finanzmarkt variiert.
Allerdings zeichnen sich Immobiliengeschäfte zumeist dadurch aus, dass sie sehr genau durchgeplant sind. Etwaige Bauverzögerungen sorgen hier zumeist sehr schnell für einen sehr hohen finanziellen Verlust. Wenn es hier nicht die Möglichkeit einer Vorfinanzierung geben würde, könnte ein Bausparvertrag somit in einigen Fällen durchaus als ein unkalkulierbares Risiko angesehen werden.
Die Zinshöhe der Vorfinanzierung richtet sich nach dem derzeitigen Finanzmarkt und den Kreditnehmern ist es somit ganz einfach möglich, auch in Zukunft in den Bausparvertrag einzubezahlen.
Es gibt mittlerweile jedoch auch Banken, die ihren Kreditnehmern selbst dann eine Vorfinanzierung anbieten, wenn diese noch überhaupt keinen Bausparvertrag besitzen, beziehungsweise ein solcher zunächst abgeschlossen werden muss. Oftmals wird hier mit einem günstigen Zinssatz geworben, der nach der Zuteilungsreife eintritt. Allerdings muss hierbei unbedingt beachtet werden, dass bis zu diesem Zeitpunkt die auf dem Finanzmarkt herrschenden Zinssätze zu bezahlen sind. Diese fallen, je nach derzeitiger Lage, sehr unterschiedlich aus.
Ablauf
Um eine Vorfinanzierung zu erhalten, ist es beispielsweise auch wichtig, die verschiedenen Voraussetzungen der Banken zu erfüllen.
Dementsprechend variiert hier der Ablauf einer Vorfinanzierung, beispielsweise je nachdem, ob bereits ein Bausparvertrag vorhanden ist beziehungsweise ob dieser zuteilungsreif ist oder nicht. Ist der Bausparvertrag noch nicht zuteilungsreif, ist es möglich bei der Bank eine Vorfinanzierung zu beantragen.
Oder es wird, zusammen mit der Vorfinanzierung, ein Bausparvertrag abgeschlossen.
Bei beiden Varianten ist es somit machbar, sich die eigene Wunschimmobilie sofort zu bauen oder zu kaufen, obwohl im Moment nicht ausreichend Eigenkapital vorhanden ist.
Neben dem Vorhandensein oder dem Abschluss eines Bausparvertrages existieren gemeinhin jedoch noch weitere Voraussetzungen, die der angehende Kreditnehmer erfüllen muss, um eine Vorfinanzierung zu erhalten.
Dazu gehört zum Beispiel ein sicheres, regelmäßiges Einkommen sowie ebenfalls eine gute Bonität und eine positive Schufa-Auskunft. Des Weiteren legen die Banken zumeist auch einen hohen Wert auf ein deutsches Girokonto und einen deutschen Wohnsitz.
Wie bei anderen Kreditarten, ist es jedoch auch bei einer Vorfinanzierung ratsam, die verschiedenen Angebote der Banken gut miteinander zu vergleichen. So kann es hier durchaus, je nach Kreditsumme, der Fall sein, dass einige wenige Prozentpunkte Differenz einen Unterschied von mehreren hundert Euro ausmachen.
Ein sehr guter Vergleichsfaktor stellt hier der effektive Jahreszins dar, da dieser bereits sämtliche Kreditkosten beinhaltet. Das ist etwa beim Nominalzins nicht der Fall.
Da die Konkurrenz im Finanzbereich sehr groß ist, ist es oftmals durchaus möglich, ein Darlehensangebot zu finden, dass noch günstiger ist. Es lohnt sich hier also wortwörtlich, die Augen offen zu halten und die diversen Offerten gut miteinander zu vergleichen. Neben den Angeboten der ortsansässigen Kreditinstitute bietet es sich ebenfalls an, die Darlehensangebote der Online-Banken mit in den persönlichen Vergleich mit einzubeziehen. Das diese Banken kein Filialnetz unterhalten und somit Kosten sparen, bietet sie oftmals günstige Vorfinanzierungen beziehungsweise günstige Kredite an. Dementsprechend ist es somit durchaus möglich, mit dem Angebot einer Online-Bank einiges zu sparen.