Die verschiedenen Kreditarten, die die Banken anbieten, differenzieren sich beispielsweise nicht nur aufgrund ihrer unterschiedlichen Verwendungszwecke, sondern ebenfalls durch die Höhe des Zinssatzes und der dargebotenen Sonderleistungen. Allerdings gilt das Hauptaugenmerk einer Vielzahl an Antragstellern dem Zinssatz. Warum jedoch lohnt es sich ebenfalls, auf Sonderleistungen zu achten?
Inhalt
Sonderleistungen
Wie die Bezeichnung bereits andeutet, handelt es sich hierbei um besondere Leistungen, die die Banken bei ihren Kreditverträgen anbieten.
Unter Sonderleistungen werden im Allgemeine die Leistungen der Banken bezeichnet, die der Kreditnehmer zusätzlich in Anspruch nehmen kann. Allerdings fallen diese nicht immer einheitlich aus: So bleibt es gemeinhin den Kreditinstituten überlassen, welche Sonderleistungen sie anbieten.
Aufgrund dessen ist es zum Beispiel auch im Rahmen eines Kreditvergleichs unbedingt empfehlenswert, sich hier nicht allein auf den Zinssatz zu konzentrieren, sondern ebenfalls zu beachten, welche Sonderleistungen welche Bank offeriert.
Damit diese jedoch auch wirklich genutzt werden können, müssen diese im Kreditvertrag integriert sein.
Variabler Tilgungssatz
Durch diese Sonderleistung ist es bei einem laufenden Kredit möglich, die Tilgung zu erhöhen oder zu verringern.
Zu den diversen Sonderleistungen, die die Banken im Allgemeinen anbieten, gehört ein variabler Tilgungssatz. Hier wird mit dem Kreditinstitut zunächst ein ganz bestimmter Tilgungssatz vereinbart, der zusammen mit den Zinsen zu begleichen ist. Da Kredite in der Regel eine recht lange Laufzeit aufweisen, kann jedoch während der Jahre einiges geschehen, dass der Darlehensnehmer zum Zeitpunkt des Kreditabschlusses noch nicht wissen konnte.
Vielleicht stellt sich plötzlich Nachwuchs ein oder der Ehepartner wird arbeitslos. Eventuell wird aber auch ein anderes Jobangebot angenommen, bei dem das Einkommen geringer ausfällt. In solchen und ähnlichen Situationen ist es dann möglich, den ursprünglich vereinbarten Tilgungssatz zu verringern. Dadurch verlängert sich zwar die Laufzeit des Kredits
und auch die Zinsbelastung fällt höher aus aber dafür muss eine niedrigere, monatliche Darlehensrate beglichen werden.
Es ist jedoch auch das Gegenteil möglich: Erhält der Kreditnehmer eine Gehaltserhöhung oder wechselt der Ehepartner an eine lukrativere Arbeitsstelle, dann steht im Gegensatz zu vorher jeden Monat etwas mehr Geld zur Verfügung. Der betreffende Betrag oder auch ein Teil davon, kann in die Tilgung des Darlehen gesteckt werden, sodass mit der Bank ein höherer Tilgungssatz vereinbart wird. Hiermit kann sich die Kreditlaufzeit verkürzen und somit auch die Zinslast verringern, wodurch sich der Darlehensnehmer oftmals über eine nicht zu verachtende Ersparnis freut..
So kann der Kredit durch eine variablen Tilgungssatz, in einem bestimmten Umfang, an die jeweils persönliche sowie finanzielle Situation angepasst werden.
Sondertilgungen
Kostenfreie Sondertilgungen sind eine gute Option, um einerseits die Kreditschuld vorzeitig zu verringern und andererseits Zinsen zu sparen. Allerdings müssen diese im Darlehensvertrag fest verankert sein.
Ebenso zählen Sondertilgungen zu den gängigen Sonderleistungen der Banken. Hierunter wird die Möglichkeit verstanden, zumindest ein-, seltener auch mehrmals im Jahr, zusätzlich zu den Monatsraten eine gewisse Summe an die Bank zu bezahlen, um auf diese Weise eine Teil der Darlehensschuld vorzeitig zu tilgen. Die maximale Höhe des Betrages legen üblicherweise die Kreditinstitute fest.
Sondertilgungen, die fest in einem Kreditvertrag vereinbart wurden, bieten gleich zwei Vorteile: So ist es zum einen hiermit möglich, das Darlehen vorzeitig zu tilgen, wodurch sich die Kreditlaufzeit verringert und somit Zinsen gespart werden können, und zum anderen sind derartige Zahlungen in der Regel kostenfrei.
Kreditnehmer, die eine Sondertilgung vornehmen möchten, obwohl diese Option nicht im Darlehensvertrag festgehaltenwurde, müssen üblicherweise die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung begleichen. Hierbei handelt es sich
um eine von den Banken erhobene Gebühr, die die Kreditinstitute aufgrund der vorzeitigen Begleichung eines Teils der Restschuld des Kredits und den damit einhergehenden Zinsverlust verlangen.
Ob sich auch in diesem Fall eine Sondertilgung lohnt, sollte am besten vorab gut nachgerechnet werden. Denn stattdessen ist es zum Beispiel auch möglich, den betreffenden Betrag gewinnbringend anzulegen. Außerdem können die Banken Sondertilgungen verweigern, wenn diese nicht im Kreditvertrag inkludiert sind.
Sondertilgungen bieten sich zum Beispiel dann an, wenn ein gewisser Betrag angespart oder eine Wertanlage fällig ist.
Aussetzen einer Monatsrate im Notfall
Durch da Aussetzen einer monatlichen Rate ist es möglich, einen kurzzeitigen, finanziellen Engpass zu überbrücken.
Während der Laufzeit des Kredits kann es zum Beispiel aber auch einmal zu einem finanziellen Engpass in einem Monat kommen. Vielleicht muss eine unerwartet hohe Autoreparatur oder auch eine Handwerker-Rechnung beglichen werden. Eventuell wird sogar der Kauf eines neuen Elektrogroßgerätes notwendig.
Diese und ähnliche Schwierigkeiten können durchaus schnell einmal dafür sorgen, dass plötzlich da Monatsbudget deutlich geringer ausfällt als sonst. Unter Umständen ist es sogar nicht mehr möglich, die monatliche Kreditrate zu bezahlen.
Hier bietet es sich an, von einer Sonderleistung Gebrauch zu machen: Dem Aussetzen einer Monatsrate in einem finanziellen Notfall. Allerdings muss auch diese, wie alle anderen Sonderleistungen, fest im Vertrag verankert sein, um davon Gebrauch machen zu können.
Zudem kann die betreffende Monatsrate nicht einfach ausgesetzt werden: Dies muss der Kreditnehmer unbedingt vorab mit der Bank besprechen. Ist die Sonderleistung im Kreditvertrag vorgesehen, stellt dies gemeinhin jedoch kein Problem dar. In
der Regel ist in dem Kontrakt ebenfalls genau geregelt, wie oft im Jahr eine solche Aussetzung möglich ist.
Üblicherweise fragen die Banken auch nach, warum der Kreditnehmer eine Rate auslassen möchte. Hier sollte jedoch nicht gelogen, sondern unbedingt die Wahrheit gesagt werden. Um einen kurzen, finanziellen Engpass zu überbrücken, ist die
Nutzung der Sonderleistung eine sehr gute Wahl. Handelt es sich jedoch um längerfristige Schwierigkeiten, ist es unbedingt empfehlenswert, so schnell wie möglich, mit der Bank zu sprechen; oftmals kann auch hier eine Lösung gefunden werden.
Beim Aussetzen einer monatlichen Rate muss der Darlehensnehmer beachten, dass sich dadurch auch die Kreditlaufzeit verlängert und sich die Zinsen erhöhen. Dafür ist es jedoch machbar, den finanziellen Engpass zu überwinden.
Warum Sonderleistungen nutzen?
So wird hiermit deutlich, dass Sonderleistungen, im Allgemeinen, dem Kreditnehmer zugute kommen. So ist es hiermit unter anderem möglich, die Darlehenslaufzeit zu verkürzen,und Zinsen zu sparen. Aber auch die Überbrückung von finanziellen Engpässen ist damit möglich.
Die Nutzung von Sonderleistungen trägt somit dazu bei, dass der laufende Kredit der finanziellen und persönlichen Situation, in einem gewissen Maß, angepasst werden kann.
Aufgrund dessen sollten angehende Kreditnehmer nicht nur den jeweiligen Zinssatz des Darlehen beachten, sondern ebenfalls die diversen Sondertilgungen. Sollten die gewünschten Optionen nicht von der Bank angeboten werden, ist es natürlich auch machbar, hiernach zu fragen. Unter Umständen kann so die ein oder andere Sonderleistung doch noch in den Kreditvertrag integriert werden.