Zumeist verhält es sich so, dass vor einigen Jahren ein Förderkredit aufgenommen wurde, der sich durch günstige Raten beziehungsweise tilgungsfreie Anlaufjahre ausgezeichnet hat. Doch dann kommt plötzlich ein Einbruch: die Geschäfte laufen nicht mehr so gut wie früher, das Geld wird knapper und anschließend ist die tilgungsfreie Zeit vorbei. Das heißt, es muss jetzt zusätzlich auch Tilgung bezahlt werden, die in einem solchen Fall noch dazu höher ausfällt, das bei einem normalen Kredit. Dementsprechend sieht man sich finanziellen Problemen gegenüber, die kaum oder sogar überhaupt nicht mehr gestemmt werden können. Doch auch in dieser oder einer ähnlichen Situation gibt es eine Lösung: Das Auffangdarlehen. Es übernimmt in dieser Situation die Aufgabe eines „Rettungsschirms“
Funktionsweise
Ein Auffangdarlehen fängt sozusagen einen laufenden Kredit auf.
Wie die Bezeichnung bereits andeutet, soll ein Auffangdarlehen „auffangen“, bevor es zu einem Verlust der Zahlungsfähigkeit kommt. Um bei dem oben genannten Beispiel zu bleiben, verhält es sich etwa so, dass ein zunächst tilgungsfreies Darlehen aufgenommen wurde, für das jetzt aber Tilgungszahlungen anstehen. Das können beispielsweise zwei Mal pro Jahr 50.000 Euro sein. Da die finanzielle Lage derzeit jedoch nicht so gut aussieht, ist es möglich, hier mit einem Auffangkredit Abhilfe zu schaffen.
So ist es beispielsweise machbar, mithilfe des Auffangdarlehens die Tilgungsrate des eigentlichen Darlehens zu halbieren, sodass hier lediglich 25.000 Euro beglichen werden müssen. Das Auffangdarlehen läuft dann beständig weiter; und zwar so lange, bis die Laufzeit des eigentlichen Kredits erreicht wurde. Gleichzeitig beginnt die Laufzeit des Auffangdarlehens jedoch erst an diesem Zeitpunkt.
Am besten ist es, wenn in regelmäßigen Abständen überprüft wird, ob die laufenden Zins- sowie Tilgungszahlungen termingerecht beglichen werden können. Das gilt vor allem dann, wenn nach der anfänglich tilgungsfreien Zeit die Tilgungsrate dazu kommt. Sobald bemerkt wird, dass es bei den Zahlungen zu Schwierigkeiten kommen könnte, ist es unbedingt ratsam, sofort zu reagieren und mit der Bank über ein Auffangdarlehen zu reden.
Vorteile
Zusätzlich zur Überbrückung von finanziellen Schwierigkeiten bietet das Auffangdarlehen einen Zinsvorteil.
Ein Auffangdarlehen bietet verschiedene Vorteile. So ist es mithilfe eines solchen Kredits beispielsweise machbar, einen finanziellen Engpass zu überbrücken, der aufgrund von zu hohen Zins- beziehungsweise Tilgungsraten zustande gekommen ist.
Ebenso vorteilhaft ist hierbei, dass mit einem solchen Kredit möglich ist, einiges an Zinsen zu sparen. Denn sollte die Tilgung des ursprünglichen Darlehens sonst nur dadurch ausgeglichen werden können, dass das Konto überzogen wird, dann muss man hierfür deutlich mehr Zinsen begleichen, als das bei einem Auffangdarlehen der Fall ist.
Zudem wird mithilfe eines Auffangdarlehens verhindert, dass wichtige Gelder, die eigentlich für den laufenden Betrieb benötigt werden, aus Not in die Rückzahlung des alten Kredits gesteckt werden.
Was bei der Beantragung beachten?
Bei einem Auffangdarlehen gilt es, verschiedenes zu beachten, worauf wir in diesem Absatz etwas genauer eingehen wollen.
Am besten ist es, wenn die Tilgungshöhe bei einem Kredit, der sich durch eine anfängliche tilgungsfreie Zeit auszeichnet, generell auf die Rückzahlungszeit ermittelt wird und somit nicht auf die vollständige Darlehenslaufzeit. Außerdem ist es unabdingbar, noch vor der Kreditbeantragung genau zu überdenken, welche Tilgungshöhe das eigene Unternehmen überhaupt in der Lage ist zu leisten. Idealerweise wird die Summe des Auffangdarlehens so berechnet, dass auch es für diese Tilgung nicht notwendig ist, das Konto zu überziehen. Denn sonst ist mit hohen Überziehungszinsen zu rechnen.
Des Weiteren ist es bereits bei der Beantragung eines öffentlichen Förderkredites empfehlenswert, sofort nach einem Auffangdarlehen zu fragen, beziehungsweise über ein solches zu verhandeln. Das sollte zudem vollkommen unabhängig davon geschehen, ob ein das Auffangdarlehen dann später einmal tatsächlich benötigt wird oder nicht. Natürlich ist es deutlich besser, wenn man den Kredit nicht in Anspruch nehmen muss aber falls doch, sind bereits Grundlagen geschaffen und ein finanzieller Engpass kann so vermieden werden.
Während des diesbezüglichen Bankgesprächs wird am besten mit der Bank vereinbart, dass pro Jahr etwa 50 Prozent des alten Kredits mithilfe des Darlehens „aufgefangen“ werden sollen. Auf diese Weise ist dann alles sofort geregelt und es ist somit nicht mehr notwendig, jedes Jahr neue Bankverhandlungen zu führen. In diesem Zuge, also direkt bei der Beantragung des Auffangdarlehens, sollte, sofern es sich derzeit um eine Niedrigzinsphase handelt, eine Festschreibung der Zinsen erfolgen. Dadurch ist es viele Jahre lang möglich, von einem niedrigen Zinssatz zu profitieren und gleichzeitig wird ein Anstieg der Zinslast vermieden.
Zudem bieten einige Banken ebenfalls die Möglichkeit von Sondertilgungen an. Hier wird dann eine außerplanmäßige Tilgungsklausel in den Vertrag mit aufgenommen. Sollten die Geschäfte wieder besser laufen, ist es auf diese Weise möglich, einen Teil der Darlehenssumme oder unter Umständen sogar den kompletten Kredit, vorzeitig zurück zu bezahlen. Dementsprechend müssen üblicherweise dann natürlich auch weniger Zinsen bezahlt werden.
Bei Kreditaufnahme ist es generell ratsam, sich in Bezug auf die Kreditlaufzeit, danach zu richten, wie lange die voraussichtliche Nutzungsdauer von den mit der Kreditsumme finanzierten Geräten aus rein wirtschaftlicher Sicht sein wird. Ist es beispielsweise abzusehen, dass die Kreditlaufzeit länger ist, als die Lebensdauer der Geräte, sodass noch während der Darlehenslaufzeit neue Anschaffungen getätigt werden müssen, sollte hiervon besser abgesehen werden. Denn in einem solchen Fall kann es unter Umständen schnell geschehen, dass die finanzielle Situation kippt und ein Engpass entsteht.
Ebenso sollte die Darlehenslaufzeit natürlich auch nicht zu kurz ausgewählt werden, denn die Zins- und Tilgungsraten müssen ohne Schwierigkeiten bezahlbar sein.
Fazit
Im Notfall gilt es, schnell zu reagieren und ein Auffangdarlehen zu beantragen, das dabei hilft, eine finanzielle Krise zu überwinden.
Ein Auffangdarlehen hilft als eine Art „Rettungsschirm“ dabei, finanzielle Schwierigkeiten zu überbrücken. Wurde beispielsweise vor Jahren ein Darlehen aufgenommen, dass zu Beginn tilgungsfrei ist und dessen spätere Tilgungsraten nicht bezahlt werden können, dann ist ein Auffangdarlehen eine sehr gute Wahl.
Damit ist es beispielsweise möglich, die Hälfte der Tilgung „aufzufangen“. Sehr praktisch hierbei ist, dass das Auffangdarlehen während der ursprünglichen Kreditlaufzeit „mitläuft“ und das dessen Rückzahlung erst nach der Laufzeit des alten Darlehens beginnt.
Am besten ist es, wenn direkt bei der Beantragung eines Förderkredits auch gleich nach einem Auffangdarlehen gefragt beziehungsweise verlangt wird. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass man das Darlehen auch tatsächlich in Anspruch nimmt aber auf diese Weise ist man für den sprichwörtlichen „Fall der Fälle“ ausgerüstet beziehungsweise hat dementsprechend gut vorgesorgt. So ist auch dann kein finanzieller Engpass gegeben, wenn es aufgrund der einsetzenden Tilgungsrate nicht möglich ist, das alte Darlehen zurückzubezahlen; denn so springt das Auffangdarlehen ein.
Wurde jedoch vorab kein Auffangdarlehen beantragt, dann ist es unbedingt ratsam, sofort zu handeln, wenn bemerkt wirkt, dass die Bezahlung des ursprünglichen Kredits nicht mehr möglich ist. Umso früher in diesem Fall gehandelt wird, umso besser und schneller ist es machbar, eine Lösung zu finden beziehungsweise ein Auffangdarlehen einzusetzen.