Während eine Kreditbeantragung für die Banken zum Alltagsgeschäft gehört, ist diese für die meisten angehenden Darlehensnehmer doch eher die Ausnahme. Dementsprechend kann es beim Ausfüllen des Kreditantrags durchaus auch einmal zu Schwierigkeiten kommen. Doch was ist in einem solchen Fall am besten zu tun?
Inhalt
In einer Filiale
Beim Ausfüllen eines Kreditantrags vor Ort in einer Filiale sollte, bei etwaigen Fragen, sofort nachgefragt werden.
Beantragt der angehende Kreditnehmer das gewünschte Darlehen in einer Bank vor Ort, dann wird gemeinhin auch der Darlehensantrag zusammen, im Rahmen eines Termins, ausgefüllt. Der Mitarbeiter des Kreditinstituts geht üblicherweise den Kreditantrag mit dem angehenden Darlehensnehmer durch und wird auch die Stellen aufzeigen, an denen etwas eingetragen werden muss. Hier kann es dann entweder der Fall sein, dass der Bankmitarbeiter die verschiedenen Informationen des Kreditnehmer selbst einträgt und Letzterer dann alles nur noch überprüfen und unterschreiben muss oder der Bankmitarbeiter lässt den Kreditnehmer die jeweiligen Stellen selbst ausfüllen.
Selbst wenn bereits vorab ein Kreditgespräch geführt wurde, kann es jedoch auch noch bei der Darlehensbeantragung zu Fragen oder Schwierigkeiten beim Ausfüllen des Antrags kommen. Hier ist es unbedingt empfehlenswert, dass am besten sofort, also bevor man den Kreditvertrag unterschreibt, nachfragt. Nachfragen sind keineswegs peinlich oder unangebracht; ganz im Gegenteil: Seriöse Banken sind immer bestrebt, ihren Kunden „Rede und Antwort“ zu stehen. Hier wird zudem auch ein hoher Wert darauf gelegt, dass nachgefragt wird. So wird der angehende Kreditnehmer hier normalerweise rundherum gut aufgeklärt und alle seine Fragen beantwortet.
Ist es dem angehenden Kreditnehmer jedoch wider Erwarten nicht möglich, den Antrag wahrheitsgemäß auszufüllen beziehungsweise ist es bei einigen Fragen erst notwendig, in den verschiedensten Unterlagen nachzusehen, dann sollte dies unbedingt getan werden. So kann es zum Beispiel sein, dass hier nach bereits laufenden Krediten gefragt wird, der Antragsteller hierzu jedoch nicht alle Details im Kopf hat. In einer solchen und ähnlichen Situation sollte keineswegs geraten, sondern besser erklärt werden, dass man zu einer wahrheitsgemäßem Antwort erst einmal nachschlagen muss.
Eine solche Vorgehensweise wirkt sich keinesfalls negativ auf die Kreditvergabe aus. Immerhin ist man als Antragsteller dazu verpflichtet, wahrheitsgemäß zu antworten sowie den Kreditvertrag wahrheitsgemäß auszufüllen. Die Bank wird hier Verständnis zeigen, denn schließlich ist es auch in ihrem Interesse, dass keine Falschangaben, und sei es versehentlich, aus Unwissen, getätigt werden.
Bei einer Onlinebank
Einer der größten Unterschiede ist, dass hier keine persönlichen Vor-Ort-Gespräche möglich sind; dementsprechend sollten etwaige Fragen beispielsweise per Telefon, E-Mail oder Chat gestellt werden können.
Ist es dagegen gewünscht, dass der benötigte Kredit bei einer Onlinebank aufgenommen wird, dann ist es hier natürlich nicht möglich, einen Bankmitarbeiter persönlich zu treffen und zu fragen.
Hier wird der Darlehensantrag dem angehenden Kreditnehmer gemeinhin per Post zugeschickt, sodass der Kontrakt in aller Ruhe zu Hause ausgefüllt werden kann. Sollte dies jedoch nicht so einfach sein und sich der Antragsteller hiermit schwer tun, dann ist es auch bei einem Onlinekredit unabdingbar, nachzufragen. Denn auch bei einer solchen Kreditvergabe haftet der Antragsteller für die Angaben, die er tätigt. Dabei gilt im Grunde genommen dasselbe, wie bei einer Darlehensbeantragung vor Ort in einer Bankfiliale.
Da die Möglichkeit eines persönlichen Termins mit einem Bankmitarbeiter hier jedoch wegfällt, muss anderweitig mit dem Online-Kreditinstitut in Kontakt getreten werden. Handelt es sich um eine seriöse Internetbank, dann bietet diese zum Beispiel die Option an, dass sich Antragsteller per Telefon, E-Mail oder auch in einem hausinternen Chat melden und ihre Fragen stellen können. Auch hier gilt: Besser einmal zu viel nachgefragt, als einmal zu wenig. Denn ist der Kreditvertrag erst einmal unterschrieben, wird es in der Regel sehr schwer, die Angaben, die in dem Kontrakt getätigt wurden, zu revidieren.
Bietet die Onlinebank beispielsweise keine Möglichkeiten zu einer Kontaktaufnahme an oder verhält es sich so, dass lediglich der Anrufbeantworter den Anruf annimmt beziehungsweise das man sich immer in einer Warteschleife befindet, dann sollte von der Darlehensbeantragung besser abgesehen werden. Zwar kann auch bei einer seriösen Bank beispielsweise die Telefonanlage einmal besitzt sein aber generell sollte doch eine gewisse Erreichbarkeit gegeben sein.
Wer sich beim Ausfüllen des Online-Antrags unsicher ist, der kann die verschiedenen Daten zu Hause natürlich auch gleich nachschlagen.
Unwahre Antworten
Sollte die Bank herausfinden, dass der angehende Darlehensnehmer beim Ausfüllen des Antrags nicht immer wahrheitsgemäß geantwortet hat, dann erfolgt in der Regel keine Kreditvergabe. Über versehentliche, offensichtliche Schreibfehler oder Ähnliches kann hier kulanterweise zwar unter Umständen hinweggesehen werden, doch bei definitiv unwahren Antworten sind das ganz anders aus. Wird etwa verschwiegen, dass bereits ein weiterer Kredit abbezahlt wird oder gibt man diesbezüglich nicht die konkrete Darlehenssumme und Höhe der monatlichen Raten an, dann wird die Bank üblicherweise dazu übergehen, den Kredit nicht zu bewilligen.
Zudem kann es sein, dass eine absichtliche, unwahre Beantwortung unter Umständen noch weitere Konsequenzen nach sich zieht. Um eine solche Situation zu vermeiden und die Kreditvergabe nicht auf das Spiel zu setzen, ist es somit ein absolutes „Muss“ den Kreditantrag wahrheitsgemäß auszufüllen.
Kreditanfrage – Konditionenanfrage
Während eine Kreditanfrage bei der Schufa abgespeichert wird, ist das bei einer Konditionenanfrage nicht der Fall.
Des Weiteren sollte unbedingt davon abgesehen werden, ganz einfach bei der nächstbesten Bank den gewünschten Kredit zu beantragen. Wesentlich besser ist es, die verschiedenen Kreditangebote gut miteinander zu vergleichen, da sich diese häufig deutlich voneinander unterscheiden.
Hier sollte jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass bei einem Vergleich der verschiedenen Offerten die Banken eine Konditionenanfrage und somit keine Kreditanfrage melden. Der Hintergrund hierfür ist, dass letzteres bei der Schufa eingetragen wird; eine Konditionenanfrage jedoch dagegen nicht.
Sollte es sich beispielsweise so verhalten, dass mehrere Kreditangebote eingeholt werden und die Banken jedes Mal eine Kreditanfrage bei der Schufa melden, dann erweckt das den Eindruck, als ob die Kreditanfragen von den Banken jedes Mal abgelehnt worden wären. Dementsprechend wird irgendwann ein Kreditinstitut von sich aus tatsächlich dazu übergehen, den Darlehenswunsch abzulehnen, da dies auf eine nicht so gute Bonität hinweist. Dadurch verschlechtert sich die eigene Bonität jedoch ebenfalls.
So kann es durchaus der Fall sein, dass Kredite abgelehnt werden, ohne das der Darlehensnehmer eine Schuld daran trägt. Aufgrund dessen achtet man somit am besten darauf, dass zunächst eine Konditionenanfrage gestellt wird. Erst dann, wenn sicher feststeht, welche Darlehensofferte man wahrscheinlich annehmen möchte, sollte eine Kreditanfrage gestellt werden.