Bevor ein Darlehen aufgenommen wird, ist es ratsam, die verschiedenen Angebote der Banken gut miteinander zu vergleichen. Um zu einer guten sowie günstigen Kreditofferte zu gelangen, sollte jedoch einiges beachtet werden.
Inhalt
Zinssatz
Je niedriger der Zinssatz, desto günstiger ist der Kredit.
Ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Kreditangebots ist der jeweilige, ausgeschriebene Zinssatz. Hier gilt es zu beachten, dass lediglich in dem effektiven Jahreszinssatz bereits sämtliche Kreditkosten enthalten sind, was beim Sollzins nicht der Fall ist.
In der Regel wird bei einem Kreditangebote jedoch nicht nur ein ganz bestimmter Zinssatz angeboten: So findet man hier zwar üblicherweise einen groß geschriebenen Prozentsatz, doch beispielsweise darunter oder darüber steht, in der Regel, kleiner geschrieben“bis X Prozent“. Dementsprechend wird bei einem Kreditangebot gemeinhin eine bestimmte Zinsspanne offeriert.
Welchen Zinssatz der Antragsteller schlussendlich erhält, ist jedoch von dessen Bonität abhängig. Bei einer sehr guten Bonität vergibt die Bank den groß gedruckten, sehr günstigen Zinssatz. Doch je schlechter die Bonität ausfällt, desto höher wird der Zins. Bei einer zu schlechten Bonität verweigert die Bank die Kreditvergabe.
Ein guter Kredit sollte einen möglichst niedrigen Zinssatz aufweisen, sodass ebenfalls die Zinsbelastung gering ausfällt und das eigene Bankkonto somit oftmals deutlich geschont wird.
Zinsfestsetzung beim Immobilienkredit
Bei Immobilienkrediten ist es üblich, dass für einen bestimmten Zeitraum der jeweils aktuelle Zinssatz festgeschrieben wird. Während einer Niedrigzinsphase bietet es sich an, den Zinssatz so lange wie möglich, oftmals handelt es sich hierbei um zehn oder zwölf Jahre, festzulegen. Während dieser Zeit spielt es keine Rolle, ob der Zinssatz auf dem Finanzmarkt ansteigt: Hier wird auch weiterhin der im Kreditvertrag vereinbarte Zinssatz beglichen.
Bei einer hohen Zinslage wird am besten eine kürzere Zinsfestschreibung vereinbart; in der Hoffnung, dass sich diese bessert und anschließend günstigere Zinsen erhältlich sind.
Allerdings darf nicht in Vergessenheit geraten, das bei einem Immobilienkredit nach Ablauf der Zinsfrist üblicherweise ein Anschlussdarlehen benötigt wird. Hier gilt es dann erneut, sich nach einem guten Kreditangebot umzusehen, denn die Anschlussfinanzierung muss nicht zwangsläufig bei derselben Bank in Anspruch genommen werden.
Verhandelbare Monatsrate und Laufzeit
Die Kreditlaufzeit, und somit auch die Monatsraten, ist in der Regel verhandelbar.
Bei der Aufnahme eines Kredits sollte es zudem, in einem gewissen Umfang, möglich sein, zwischen verschiedenen Laufzeiten und Monatsraten auszuwählen. Seriöse Banken bieten hier in der Regel etwa zwei oder auch drei Vorschläge an, zwischen denen der angehende Darlehensnehmer auswählen kann.
Wichtig ist hierbei, zu bedenken, dass eine kürzere Laufzeit für eine niedrigere Zinsbelastung führt. Dementsprechend ist die Darlehenssumme auch deutlich schneller zurück bezahlt. Allerdings erhöht sich hier dann auch die monatliche Ratenhöhe. Bei einer längeren Laufzeit muss dagegen mit einer höheren Zinsbelastung und einer längeren Darlehenslaufzeit gerechnet werden. Dafür minimiert sich jedoch die Höhe der Monatsraten.
Hier gilt es, individuell, nach den eigenen, finanziellen Möglichkeiten, abzuwägen, welche Variante man persönlich bevorzugt. Unabdingbar ist jedoch, dass die monatlichen Raten immer ohne Schwierigkeiten bezahlbar sind.
Sondertilgungen
Mithilfe von im Kreditvertrag fest verankerten Sondertilgungsoptionen ist es möglich, die Darlehensschuld schneller zu begleichen und Zinsen zu sparen.
Ein gutes Kreditangebote beinhaltet zudem die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen. Hier genehmigen die Banken in der Regel zumindest einmal im Jahr die Zahlung einer bestimmten Summe. Auf diese Weise lässt sich der Kreditbetrag verringern und somit werden auch Zinsen gespart.
Wurde eine solche Vereinbarung nicht in dem Kreditvertrag inkludiert und wünscht der Darlehensnehmer dennoch die Zahlung von Sondertilgungen, dann muss die Bank diesem Wunsch nicht unbedingt nachkommen. Üblicherweise ist es jedoch so, dass das Kreditinstitut die Sondertilgung gegen die Zahlung einer Vorfälligkeitsentschädigung genehmigt. Hierbei handelt es sich um eine Gebühr, die die Bank aufgrund der entgangenen Zinsverluste durch die vorzeitige Zahlung erhebt.
In diesem Fall sollte vorab gut nachgerechnet werden, ob sich eine solche, kostenpflichtige Sondertilgung lohnt oder ob die betreffende Summe nicht vielleicht doch besser gewinnbringend angelegt wird.
Variabler Tilgungssatz
Doch auch ein variabler Tilgungssatz sollte im Idealfall in einem Darlehensangebot enthalten sein. Damit ist es machbar, die Tilgung des Kredits während der Laufzeit an die eigenen, finanziellen Möglichkeiten anzupassen. So kann beispielsweise die Tilgung bei Bedarf herabgesetzt werden. Dies ist beispielsweise dann eine gute Wahl, wenn man unerwartet weniger Gehalt erhält. Oder es kommt zu einem Wechsel der Arbeitsstelle und infolgedessen zu einem höheren Einkommen, sodass es möglich ist, die Tilgung zu erhöhen.
Aussetzen einer Monatsrate
Doch auch das Aussetzen einer Monatsrate im Notfall sollte in den Darlehensvertrag integriert werden. Verhält es sich zum Beispiel so, dass ein Handwerker für eine dringende Reparatur benötigt wird, dann ist diese durchführbar und zwar ohne, dass die Rückzahlung des Kredits hierfür ins Wanken gerät oder gar der Kühlschrank den restlichen Monat leer bleibt.
Hohe Übersichtlichkeit
Ein gutes Darlehensangebot zeichnet sich jedoch auch dadurch aus, dass es übersichtlich gestaltet ist und keine versteckten Kosten enthält. So kann der angehende Darlehensnehmer sicher sein, was ihn genau erwartet und muss keine bösen Überraschungen befürchten.
Beratung und Erreichbarkeit der Bank
Ein weiterer, wichtiger Faktor ist zudem, dass die Bank, die den gewünschten Kredit vergibt, den Antragsteller vollumfänglich und verständlich über das Darlehen sowie die jeweiligen Konditionen aufklärt.
Ebenso sollte der betreffende Sachbearbeiter dem angehenden Kreditnehmer bei Fragen zur Seite stehen und diese fachmännisch beantworten. Dies gilt jedoch nicht nur für das Kreditgespräch, sondern auch für die restliche Darlehenslaufzeit.
Sollte es hier beispielsweise einmal dazu kommen, dass der Kreditnehmer in Zahlungsschwierigkeiten in Bezug auf die Monatsrate gerät, dann ist es wichtig, dass die Bank hierfür ein „offenes Ohr“ hat. Seriöse Kreditinstitute bemühen sich üblicherweise auch hier um eine einvernehmliche Lösung, da die Banken ebenfalls in einer derartigen Situation versuchen, die Rückzahlung des noch offenstehenden Betrags zu sichern. Aufgrund dessen ist es immer besser, bei Zahlungsproblemen der Bank so schnell wie möglich Bescheid zu geben und hiermit nicht allzu lange abzuwarten.
Fazit
Es ist somit keinesfalls empfehlenswert, einfach das „erstbeste“ Kreditangebot anzunehmen. Ganz im Gegenteil: Es ist unbedingt ratsam, die diversen Darlehensofferten gut miteinander zu vergleichen, da sich diese oftmals deutlich voneinander unterscheiden.
Ein gutes Kreditangebot zu finden, dass die oben genannten Faktoren erfüllt, ist keineswegs allzu schwer, sorgt aber dafür, dass man oftmals eine nicht zu verachtende Summe sparen kann. Zudem ist es ebenfalls machbar, die Rückzahlung des Darlehen, in einem bestimmten Umfang, individueller zu gestalten.