Banken vergeben auch in Bezug auf die Laufzeit unterschiedliche Kredite. So hat man hier die Wahl zwischen kurz-, mittel- sowie langfristigen Darlehen. Letztere, als Beispiel, bieten ebenfalls verschiedene Vorteile.
Inhalt
Langfristige Kredite
Unter langfristigen Krediten werden im Allgemeinen solche Darlehen verstanden, die eine Laufzeit von mehr als vier Jahren aufweisen. Auf diese Weise ist es beispielsweise machbar, über einen recht langen Zeitraum hinweg größere Kreditbeträge zu finanzieren. Verwendbar sind langfristige Kredite von Privatpersonen ebenso wie von Unternehmen.
Dagegen beträgt die Laufzeit bei einem mittelfristigen Kredit etwa ein bis vier Jahre und bei einem kurzfristigen Darlehen in der Regel weniger als ein Jahr.
Variationen
Bei langfristigen Krediten können die Laufzeiten jedoch ebenfalls stark variieren. Dementsprechend kann es sich hier zum Beispiel um einen klassischen Ratenkredit ohne Zweckbindung mit einer längeren Laufzeit ebenso handeln, wie um eine Baufinanzierung, bei der der Kredit üblicherweise sehr viele Jahre lang zurück bezahlt wird. Ebenso verhält es sich mit der hier oftmals anfallenden Anschlussfinanzierung: hierbei handelt es sich ebenfalls um einen langfristigen Kredit, der das ursprüngliche, Darlehen noch einmal zusätzlich verlängert.
Vorteile
Langfristige Kredite bieten verschiedene Vorteile, wie etwa eine recht niedrige Monatsrate.
Bei Inanspruchnahme eines langfristigen Kredits ist es zwar so, dass das Darlehen für viele Jahre beglichen werden muss und dementsprechend natürlich auch die Zinszahlungen nicht zu verachten sind, dennoch bieten diese Darlehen die verschiedensten Vorteile.
Dazu gehören zum Beispiel niedrigere Monatsrate. Aufgrund der langen Laufzeit fällt die Höhe der Raten niedriger aus, sodass diese üblicherweise deutlich besser bezahlbar sind und sich die monatliche Belastung in Grenzen hält. So profitieren Privatpersonen ebenso wie Unternehmen hier von einem höheren finanziellen Spielraum.
Üblicherweise ist die Aufnahme eines langfristigen Kredits ebenfalls dann möglich, wenn lediglich geringe finanzielle Mittel vorhanden sind. Dementsprechend ist es auch in einem solchen Fall machbar, zu einem Darlehen zu gelangen. Jedoch muss hierbei bedacht werden, dass bei einer längeren Laufzeit in der Regel vonseiten der Banken auch höhere Sicherheiten notwendig sind und es zu höheren Kreditkosten kommt.
Langfristige Krediten bieten sich ganz hervorragend dazu an, um sich größere Träume zu erfüllen. Ein typisches Beispiel hiervon ist etwa der Bau oder Kauf einer Immobilie. Selbst Anschaffungen in einem sechs- oder auch siebenstelligen Bereich sind hier durchaus möglich. Und das ohne, dass hier die monatliche Belastung zu hoch ausfällt. Natürlich können mithilfe eines langfristigen Kredits aber auch andere Wünsche in Erfüllung gehen. Dazu gehört zum Beispiel eine Sanierung oder Renovierung des Eigenheims, ein komplett neues Mobiliar oder auch die lang ersehnte Traumreise, wie etwa eine Kreuzfahrt in der Karibik.
Sicherheiten
Um ein langfristiges Darlehen abzusichern, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an.
Bei einem langfristigen Kredit legen die Banken gemeinhin einen hohen Wert auf Sicherheiten. Bei einer Baufinanzierung dient hierfür zumeist das betreffende Grundstück und die jeweilige Immobilie. Das Kreditinstitut lässt im Rahmen einer solchen Finanzierung üblicherweise eine Grundschuld um Grundbuch eintragen, sodass die Finanzierung des Kredits abgesichert ist. Die Grundschuld selbst bleibt so lange in gleicher Höhe bestehen, bis die Finanzierung abgeschlossen ist. Dementsprechend besteht für die Bank somit bei einer etwaigen Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers die Option, die betreffende Immobilie zu versteigern. Mit dem jeweiligen Erlös erfolgt dann anschließend die Begleichung der Grundschuld.
Es sind jedoch nicht nur Immobilien, die als Sicherheiten für einen langfristigen Kredit angenommen werden. So ist es zum Beispiel auch mithilfe eines Bausparvertrages oder einer Kapitallebensversicherung machbar, das gewünschte Darlehen abzusichern.
Einige Banken bieten zudem optional den Abschluss einer Restschuldversicherung an. Bei manchen Kreditinstituten ist diese unter Umständen sogar Pflicht, damit der Kreditvertrag zustande kommt. Die Restschuldversicherung tritt zum Beispiel bei Arbeitslosigkeit oder Tod des Darlehensnehmer ein. So ist hiermit die Ratenzahlung des Kredits in einem derartigen Notfall abgesichert. Der Abschluss einer solchen Versicherung bietet sich zumeist bei einem mehrfachen Familienvater an, der auf diese Weise dafür sorgt, dass seine Familie in solchen Situationen abgesichert ist.
Höhe der Monatsrate
Mithilfe eines Haushaltsplans lässt sich die monatliche Ratenhöhe einfach und schnell berechnen.
Allerdings sollte man sich auch bei einem langfristigen Kredit gut überlegen, wie hoch die Monatsrate ausfallen darf, damit es zu keinen finanziellen Schwierigkeiten kommt. Um deren Höhe zu berechnen, bietet sich die Erstellung eines Haushaltsplans an.
Bei einem Haushaltsplan werden zunächst sämtliche Einnahmen übersichtlich aufgelistet. Dazu gehören zum Beispiel die Einkünfte aus einem Vollzeitjob ebenso, wie aus einem 400 Euro Job, Mieteinnahmen oder Ähnliches. Anschließend gilt es, die diversen regelmäßigen sowie ebenfalls unregelmäßigen Ausgaben aufzulisten. Hierzu zählen unter anderem Miet- und Nebenkosten, Versicherungsbeiträge, Müllgebühren, Kosten für Lebensmittel, Bekleidung und Benzin sowie Arzneimittel. Da bei den Ausgaben die regelmäßigen sowie unregelmäßigen Kosten aufgeführt werden, ist zu jeder Zeit sichergestellt, dass sämtliche anfallenden Rechnungen ohne Probleme zu bezahlen sind.
Ist das erledigt, ist es nur noch notwendig, die Ausgaben von den Einnahmen abzuziehen. Übrig bleibt dann die Summe, die in jedem Monat verlässlich zur freien Verfügung offen steht. Jedoch ist unbedingt davon abzuraten, den betreffenden Betrag vollständig zur Begleichung der Monatsrate zu verwenden. So ist es zum Beispiel immer ein möglich, dass eine höhere Auto- oder Tierarztrechnung anfällt, eine neue Waschmaschine oder Ähnliches benötigt wird. Wurde jedoch jeden Monat ein gewisser Notbetrag zurückgelegt, dann ist es ohne Schwierigkeiten möglich, die Rechnungen zu bezahlen und gleichzeitig gerät die Rückzahlung des Darlehens nicht in Gefahr.
Die Erstellung eines Haushaltsplans ist jedoch nicht nur für den eigenen, persönlichen Gebrauch sinnvoll. So verlangen auch die Banken bei Beantragung des Darlehens Auskünfte über die jewils vorhandenen Einnahmen und Ausgaben. Wer hier sofort einen Haushaltsplan zur Hand hat, ist nicht nur in der Lage, sofort kompetente Antworten zu geben, sondern es ist zudem für die Banken ersichtlich, dass man sich bereits Gedanken über die Darlehensrückzahlung gemacht hat, was wiederum einen guten Eindruck erweckt.
Zudem gilt es hierbei zu bedenken, dass die Höhe der monatlichen Raten natürlich auch immer mit der Darlehenslaufzeit zusammenhängt. Je nachdem, wie hoch die Kreditsumme ausfällt und welche Rate jeden Monat problemlos beglichen werden kann, fällt die Laufzeit dementsprechend länger oder eben auch kürzer aus.
Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass bei einer kürzeren Laufzeit zwar eine höhere Monatsrate zu begleichen ist, dafür fallen allerdings weniger Zinsen an. Wird dagegen eine kürzere monatliche Rate ausgewählt, ist diese niedriger, die Zinsbelastung jedoch höher. In der Regel empfiehlt sich hier eher der Mittelweg. Schlussendlich muss jedoch immer gewährleistet sein, dass die Monatsrate des langfristigen Kredits regelmäßig bezahlbar ist.