Ein Kredit wird aus den unterschiedlichsten Gründen aufgenommen. Ob beispielsweise für ein neues Auto, Mobiliar, technische Ausrüstung oder das Traumhaus: Mithilfe eines Darlehen lassen sich die verschiedensten Wünsche verwirklichen. Doch wie findet man eigentlich den richtigen Kredit, der zu einem passt?
Inhalt
Kreditaufnahme sinnvoll?
Am besten wird ein Kredit für Dinge verwendet, die eine lange Zeit genutzt werden. Zudem kann bei einem überzogenen Girokonto auch die Aufnahme eines Umschuldungskredits eine gute Wahl sein.
Zunächst gilt es zu überprüfen, ob die Aufnahme eines Ratenkredits überhaupt sinnvoll ist.
Wird mithilfe der Darlehenssumme zum Beispiel eine neue Küche finanziert, dann kann diese sofort genutzt und in Form von monatlichen Raten langsam abbezahlt werden. Idealerweise entscheidet man sich für einen Kredit bei Dingen, die eine lange Zeit genutzt werden. Ungünstig ist es dagegen, wenn ein beispielsweise ein Darlehen aufgenommen wird, um einen neuen Computer zu finanzieren, während man das alte Gerät derzeit noch abbezahlt.
Ebenso bietet sich die Aufnahme eines Ratenkredits an, wenn sich der Dispo im Soll befindet. Da die Zinsen der Dispositionskredite gemeinhin deutlich höher ausfallen als das bei Ratenkrediten der Fall ist, kann durch einen Umschuldungskredit oftmals einiges sparen.
Kreditvergabe möglich?
Damit eine erfolgreiche Darlehensvergabe stattfinden kann, ist es notwendig, dass der Antragsteller verschiedene Voraussetzungen erfüllt.
Damit die Banken einen Kredit vergeben, muss der Antragsteller verschiedene Voraussetzungen erfüllen. So ist zum Beispiel ein sicheres, regelmäßiges Einkommen gemeinhin ebenso notwendig, wie eine gute Bonität beziehungsweise eine positive Auskunft der Schufa. Des Weiteren wird üblicherweise auf ein deutsches Girokonto ein ebenso hoher Wert gelegt, wie auf einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland. Je nach beispielsweise Kreditart, Darlehenshöhe und Bank können die diversen Voraussetzen durchaus etwas variieren.
Zinssätze
Um zu einem besonders günstigen Zinssatz zu gelangen, ist es ratsam, einen Kreditvergleich durchzuführen.
Zu einem „passenden“ Kredit gehört ebenfalls, dass der Zinssatz am besten so niedrig wie möglich ausfällt. Aufgrund dessen bietet es sich an, die verschiedenen Kreditangebote, die auf dem Finanzmarkt angeboten werden, zunächst gut miteinander zu vergleichen. Da der Markt hart umkämpft ist, können die diversen Angebote durchaus deutlich variieren, sodass durch einen Kreditvergleich oftmals einiges gespart wird.
Beachtet werden muss hierbei jedoch ebenfalls, dass es sich bei dem Zinssatz, der im Allgemeinen groß und fettgedruckt dargestellt wird, in der Regel um den günstigsten Zins handelt, den die Banken vergeben. Allerdings gilt dieser Zinssatz nicht für jeden Antragsteller. Das kommt daher, dass hier vor allem auch die Bonität der betreffenden Person eine gewichtige Rolle spielt. Das bedeutet: Umso besser die Bonität ausfällt, desto niedriger der Kredit. Oder andersherum: Umso schlechter die Kreditwürdigkeit, desto höher der Zinssatz. Fällt die Bonität zu schlecht aus, wird die Bank die Darlehensvergabe verweigern.
Kreditart
Banken bieten zweckungebundene sowie zweckgebundene Kredite an. Beide Varianten bieten ihre jeweils eigenen Vorteile.
Dazu ist ebenfalls die Auswahl der passenden Kreditart wichtig. Im Bereich der Ratenkredite wird zwischen zwei unterschiedlichen Varianten unterschieden: zweckgebundene und zweckungebundene Darlehen. Zuletzt genannte bieten dem Kreditnehmer eine sehr hohe Flexibilität: Hier kann die Kreditsumme frei nach Wunsch verwendet werden.
Die Banken fordern bei einem zweckungenbundenen Darlehen zudem keinerlei Nachweise an. So ist es beispielsweise auch machbar, hiermit verschiedene Dinge zu finanzieren, wie beispielsweise neues Wohnzimmer-Mobiliar und einen Computer. Oder einen Gebrauchtwagen und Gartenmöbel. Dafür fallen jedoch die Zinssätze etwas höher aus.
Zweckgebundene Darlehen bieten dagegen gemeinhin einen niedrigeren Zinssatz. Das kommt daher, dass die Banken hier von einer höheren Sicherheit profitieren. Typische Beispiele von zweckgebundenen Krediten sind beispielsweise Auto- und Immobilienkredite. Hier dient die jeweilige Sache, also das Auto/die Immobilie, als Sicherheit. Wichtig ist, dass die Darlehenssumme lediglich für den im Kreditvertrag genannten Zweck verwendet werden darf. Zudem verlangen die Banken hier auch die dementsprechenden Nachweise.
Ratenhöhe und Darlehenslaufzeit
Kreditlaufzeit und die Höhe der monatlichen Raten sind jeweils voneinander abhängig. Hier sollte gut abgewägt werden, für was man sich entscheidet.
Bei Aufnahme eines Ratenkredits ist es jedoch auch wichtig, auf die Laufzeit des Kredits sowie auf die Höhe der monatlichen Raten zu achten. Dabei gilt im Allgemeinen Folgendes: Umso länger die Kreditlaufzeit gewählt wird, desto mehr Zinsen müssen beglichen werden. Dafür verringert sich jedoch die finanzielle Belastung im Monat. Bei einer kürzeren Kreditlaufzeit erhöht sich die monatliche Ratenbelastung, dafür sind jedoch weniger Zinsen zu bezahlen.
Es ist zwar generell ratsam, einen Kredit so schnell wie möglich zu tilgen, dabei sollte jedoch die finanzielle, monatliche Belastung nicht außer Acht gelassen werden. So kann unter Umständen eine niedrigere Rate durchaus sinnvoller sein, wenn dadurch die kontinuierliche Zahlung gewährleistet ist. Zudem kann es immer einmal wieder zu finanziellen Notfällen kommen, wie etwa wenn das Auto plötzlich in die Werkstatt muss oder der Kühlschrank streikt.
Um herauszufinden, welche Ratenhöhe problemlos jeden Monat gestemmt werden kann, ist es ratsam, noch vor dem Kreditgespräch mit der Bank einen Haushaltsplan zu erstellen. In einem solchen Plan werden sämtliche regelmäßigen Einnahmen sowie ebenfalls alle regelmäßigen und unregelmäßigen Ausgaben aufgelistet, die jeden Monat beglichen werden müssen. Anschließend zieht man die Ausgaben von den Einnahmen ab und erhält so die Summe, die monatlich verlässlich zur freien Verfügung offen steht. Davon wird dann auch die Kreditrate beglichen.
Es ist jedoch nicht empfehlenswert, den kompletten Betrag zur Tilgung der Monatsrate hinzuzuziehen. Wesentlich besser ist es, wenn eine gewisse Summe zurückbehalten beziehungsweise angespart wird, sodass man bei einem etwaigen finanziellen Notfall hierauf zurückgreifen kann.
Zweiter Kreditnehmer
Durch einen zweiten Kreditnehmer ist es oftmals möglich, Vergünstigungen zu erhalten.
Ein solventer, zweiter Kreditnehmer wirkt sich gemeinhin sehr positiv auf eine Kreditvergabe aus. Da die Bank hier von einer höheren Darlehenssicherheit profitiert, wird dem Antragsteller oftmals auf die verschiedensten Arten entgegenkommen. So kann es zum Beispiel sein, dass durch das Hinzuziehen von einem zweiten Darlehensnehmer ein günstigerer Zinssatz oder auch eine längere Darlehenslaufzeit möglich wird.
Allerdings muss sich der zweite Kreditnehmer vollauf darüber bewusst sein, welche Verpflichtung er hiermit eingeht. Denn sollte der eigentliche Darlehensnehmer irgendwann einmal nicht mehr dazu in der Lage sein, die monatlichen Kreditraten pünktlich zu bezahlen, dann tritt das Kreditinstitut auf den zweiten Darlehensnehmer zu. Das bedeutet, dass die betreffende Person dann ihrerseits dazu verpflichtet ist, die restliche, noch offenstehende Kreditschuld zu tilgen. Aufgrund dessen möchte eine zweite Kreditnehmerschaft generell immer sehr gut überlegt sein.
Tipp: Sollte die Bank dem Antragsteller eine Kreditaufnahme verweigern, kann es durch einen solventen zweiten Darlehensnehmer oftmals doch noch zu einer erfolgreichen Kreditvergabe kommen.