Im Rahmen einer Baufinanzierung werden gemeinhin recht hohe Darlehenssummen aufgenommen, sodass es sich hier unbedingt lohnt, die diversen Angebote der verschiedenen Banken gut miteinander zu vergleichen, um so zu einer günstigen Finanzierung zu gelangen. Zudem empfiehlt es sich hier, jedoch nicht nur auf die jeweiligen Zinssätze, sondern ebenfalls auf die weiteren vertraglichen Bestandteile zu achten.
Inhalt
Finanzierungskonzept
Zunächst einmal sollte sich der Antragsteller über die persönliche, finanzielle Situation im Klaren sein.
Bevor angehende Darlehensnehmer die verschiedenen Baufinanzierungsangebote der Banken miteinander vergleichen, ist es ratsam, ein sogenanntes Finanzierungskonzept zu erstellen. Dies ist wichtig, da die Kreditinstitute lediglich dann ein Darlehen vergeben, wenn die finanzielle Situation des Antragstellers geklärt ist.
So gilt es, sich zu überlegen wie hoch der Betrag sein soll, der insgesamt investiert wird. Aber auch die Höhe des Eigenkapitals, dass in die Baufinanzierung mit einfließt, gilt es zu berechnen. Des Weiteren muss man sich Gedanken über die Monatsrate machen: Wie hoch darf diese ausfallen, dass sie ohne Schwierigkeiten bezahlbar ist?
In die Überlegungen mit einbezogen werden sollte zudem, wie lange eine Zinsfestschreibung gewünscht ist. In der Regel geben die Banken hier einige Möglichkeiten vor, wobei bei einer aktuell niedrigen Zinsphase eine lange Zinsfestschreibung, von gemeinhin zehn oder auch zwölf Jahren, empfehlenswert ist. Dabei spielt es keine Rolle, wie hoch die Zinsen auf dem Finanzmarkt tatsächlich ausfallen: es muss, bis zum Ende der vertraglich vereinbarten Laufzeit, lediglich der Zinssatz bezahlt werden, der im Vertrag festgeschrieben wurde.
Mithilfe der genannten Faktoren ist es dann möglich, das individuelle Finanzierungskonzept zu erstellen und zudem zu ermitteln, welche Immobilie an dem vom Kreditnehmer vorgesehenen Standort infrage kommt beziehungsweise welcher Bauplan realisiert wird.
Sobald diese Überlegungen getätigt wurden, ist es machbar, einen Anbietervergleich durchzuführen.
Anbietervergleich
Durch einen Anbietervergleich kann einiges gespart werden.
Ein schneller und unkomplizierter Vergleich der diversen Baufinanzierungsangebote ist beispielsweise über das Internet möglich. Mittlerweile findet man dort verschiedene Online-Kredit-Vergleiche vor, die kostenfrei genutzt werden können. Auf diese Weise profitiert man nicht nur von einer sehr hohen Zeitersparnis, sondern es ist ebenfalls machbar, sich einen eingehenden Überblick über die verschiedenen Angebote zu verschaffen.
Da die Angebote in einem solchen Vergleich unverbindlich sind, geht man hier zunächst auch kein Risiko ein. So ist es beispielsweise ebenfalls machbar, sich gleich verschiedene Angebote zusenden zu lassen und diese anschließend zu Hause, in aller Ruhe, zu betrachten. So ist es hier sicher möglich, schnell und einfach zu einer günstigen Finanzierung zu gelangen.
Achtung: In der Regel handelt es sich bei den in einem Kredit-Vergleich dargestellten Zinssätzen immer um den Prozentsatz, den die Kunden mit einer sehr guten Bonität erhalten. Fällt die persönliche Bonität jedoch etwas schlechter aus, dann muss mit einem höheren Zinssatz gerechnet werden.
Was beim Vergleichen beachten?
Zum Vergleich der diversen Kreditofferten wird beispielsweise am besten der effektive Jahreszinssatz herangezogen.
Um zu einem wirklich günstigen Darlehensangebot zu gelangen, sollte beim Vergleich der diversen Angebote jedoch einiges beachtet werden. Dazu gehört zum Beispiel, dass man am besten den effektiven Jahreszins und nicht etwa den Nominalzins, auch Sollzins genannt, zum Vergleich heranzieht. Der Grund hierfür ist, dass der Effektivzins bereits sämtliche Kreditkosten enthält, was beim Nominalzins nicht der Fall ist.
Ebenso wichtig ist die Beachtung des Beleihungswertes. In der Regel überprüfen die Banken zunächst einmal den Wert der gewünschten Immobilien, bevor ein Darlehen vergeben wird. Dabei wird üblicherweise von dem sogenannten Beleihungswert ausgegangen. Hierbei handelt es sich um den Wert, die die jeweilige Immobilie vonseiten des Kreditinstitutes aus tatsächlich aufweist. Wichtig hierbei ist, dass sich der Beleihungswert, durch unterschiedliche Berechnungsmöglichkeiten durchaus von dem angegebenen Kaufpreis differenzieren kann.
Wie bereits oben erwähnt, sollte ebenfalls ein gesteigertes Augenmerk auf der Zinsbindungsfrist liegen. Je nach Bank unterscheiden sich auch hier die verschiedenen Angebote oftmals deutlich voneinander.
Des Weiteren sollten aber auch die diversen Sonderleistungen der Banken Beachtung finden. So bieten einige Banken zum Beispiel kostenfreie Sondertilgungen, einen variablen Tilgungssatz und das Aussetzen einer Monatsrate im Notfall an.
Günstigere Baufinanzierung
Bei einem Baufinanzierungsangebot können verschiedene Faktoren dafür sorgen, dass dieses noch günstiger wird.
Zusätzlich ist es jedoch ebenfalls durch verschiedene Dinge möglich, die Baufinanzierung noch günstiger zu gestalten. So wird im Allgemeinen zum Beispiel dazu geraten, Eigenkapital in Höhe von circa 20 Prozent des Bau- oder Kaufpreises in die Finanzierung miteinzubringen. Auf diese Weise ist es dem Kreditnehmer nicht nur möglich, eine niedrigere Darlehenssumme aufzunehmen, sondern es besteht somit auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, das die Bank den gewünschten Kredit vergibt. Zudem spart man so auch einiges an Zinsen.
Des Weiteren ist es generell ratsam, einen Immobilienkredit einem klassischen Ratendarlehen vorzuziehen. Zwar ist es einem Kreditnehmer, der eine Immobilie erwerben oder bauen möchte, normalerweise generell möglich, zwischen beiden Kreditarten auszuwählen, allerdings ist hier das Immobiliendarlehen zumeist die bessere Wahl. Das kommt daher, dass es sich um ein zweckgebundenes Darlehen handelt, was bei einem klassischen Ratenkredit nicht der Fall ist. Das bedeutet, dass hier die Immobilie als Sicherheit dient und so das Kreditrisiko für die Bank sinkt. Davon profitiert jedoch auch der Darlehensnehmer, denn die Banken vergeben in einem solchen Fall einen niedrigeren Zinssatz.
Die Laufzeit einer Baufinanzierung sollte ebenfalls gut überlegt sein: Bei einer längeren Laufzeit minimiert sich zwar die finanzielle Belastung im Monat, dafür muss der Kredit jedoch für einen längeren Zeitraum abbezahlt werden und die Zinslast steigt an. Eine kürzere Laufzeit sorgt dagegen dafür, dass der Kreditnehmer schneller schuldenfrei ist und weniger Zinsen bezahlt. Allerdings steigt hier auch die monatliche Ratenhöhe dementsprechend an.
Trotz der Vorteile, die eine kurze Laufzeit somit bietet, ist es dennoch unabdingbar, dass die Höhe der monatlichen Raten ohne Schwierigkeiten bezahlbar bleibt. Im Zweifelsfall ist es somit besser, eine längere Laufzeit auszuwählen, wenn dadurch die Rückzahlung des Darlehen gewährleistet ist.
Sobald die im Vertrag fest vereinbarte Zinsbindungsfrist endet, wird bei einer Baufinanzierung üblicherweise eine Anschlussfinanzierung benötigt. Diese fallen in der Regel jedoch kostenintensiver aus als das vorherige Darlehen. Hier sollte unbedingt beachtet werden, dass man die Anschlussfinanzierung nicht zwangsläufig bei derselben Bank in Anspruch nehmen muss. Somit empfiehlt es sich, hier erneut die diversen Kreditangebote der verschiedenen Kreditinstitute eingehend zu überprüfen. Ebenso ist nach Ablauf der Zinsbindungsfrist gemeinhin ebenfalls eine Umschuldung möglich. Diese lohnt sich jedoch gemeinhin nur dann, wenn der Zinssatz des neuen Kreditangebots deutlich günstiger ausfällt als die Darlehensofferte, die die „alte“ Bank dem Kreditnehmer vorlegt.