Beim Bau oder Kauf einer Immobilie reicht zumeist das Eigenkapital nicht aus, sodass bei einem solchen Projekt auf einen Kredit zurück gegriffen werden muss. Allerdings ist die Laufzeit eines Hausbau-Darlehens üblicherweise recht lang, sodass es sich empfiehlt, den Kredit abzusichern. Hierfür existieren verschiedene Optionen.
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Warum einen Kredit absichern?
Ein Darlehen abzusichern ist aus verschiedenen Gründen empfehlenswert. Auf diese Weise ist es zum Beispiel möglich, auch bei Krankheit oder Tod die weitere Ratenzahlungen zu gewährleisten. Dies gilt ebenfalls bei Arbeitslosigkeit.
Dazu kommt, dass ein größerer Darlehensbetrag, wie er beim Bau und Kauf einer Immobilie notwendig ist, üblicherweise nicht ohne Sicherheiten von den Kreditinstituten vergeben wird. Hier kann davon ausgegangen werden, dass je geringer das Darlehensrisiko für die Bank ausfällt, desto besser stehen die Chancen, dass man den Kredit erhält. Außerdem profitiert der Kreditnehmer dann von umso besseren Konditionen.
Hypothek
Die Eintragung einer Hypothek im Grundbuch sichert der Bank bis zum Darlehensende die Rechte an der betreffenden Immobilie.
Die Aufnahme einer Hypothek ist im Rahmen eines Immobilienkredits heutzutage gang und gäbe. Hierbei wird vonseiten der Bank eine Eintragung im Grundbuch vorgenommen. Dadurch ist es dem Kreditinstitut möglich, sich die Rechte auf das betreffende Gebäude zu sichern, wenn es für den Darlehensnehmer nicht mehr machbar sein sollte, die monatlichen Raten zu begleichen. In einem solchen Fall hat die Bank auch das Recht, die Immobilie zu zwangsversteigern.
Vorteilhaft bei einer Hypothek ist, dass die jeweilige Immobilie jedoch ohne Weiteres vom Kreditnehmer verwendet werden kann. Ein Verkauf ist jedoch nur dann möglich, wenn das Kreditinstitut diesem zustimmt. Außerdem sorgt die Aufnahme einer Hypothek in der Regel auch für einen günstigeren Zinssatz.
Achtung: Beachtet werden muss jedoch, dass die Eintragung nur durch einen Notar vorgenommen werden darf, wodurch wieder Kosten entstehen.
Eigenkapital
Als Absicherung eines Kredits bietet sich Eigenkapital auf hervorragende Weise an.
Im Rahmen einer Kreditaufnahme wird das vorhandene Eigenkapital üblicherweise dazu genutzt, um die Darlehenssumme zu verringern. Das bedeutet wiederum: Umso mehr Eigenkapital vorhanden ist, desto günstiger fällt der Kredit aus. Es ist jedoch nicht immer empfehlenswert, das Eigenkapital für die Immobilienfinanzierung zu verwenden. So kann es zum Beispiel deutlich besser sein, das Kapital bei dem jeweiligen Kreditinstitut als Sicherheit zu hinterlegen. Hier bietet es sich etwa an, eine bereits vorhandene Rentenversicherung bei der Bank als Darlehenssicherheit zu hinterlegen, anstatt diese zu kündigen, um den Baukredit abschließen zu können.
Allerdings ist es nicht ratsam, dass komplette Eigenkapital zur Finanzierung des Darlehens zu verwenden. Einen gewissen Notfallpuffer sollte man beiseite legen, sodass man beispielsweise in einer plötzlichen, schwierigen, finanziellen Situation auf einige Gelder zurück greifen kann.
Wird Eigenkapital oder auch eine Versicherung bei der Bank als Kreditsicherheit hinterlegt, ist es zudem möglich, die Verwendung durch das Kreditinstitut vertraglich einzuschränken.
Bürgschaft
Mithilfe eines Bürgen ist es auch insolventen Kreditnehmern möglich, ein Darlehen zu erhalten.
Eine weitere Option, um einen Kredit abzusichern, ist eine Bürgschaft. Hier kommt bei der Darlehensaufnahme eine dritte Person dazu. Diese verpflichtet sich, bei einem Zahlungsausfall durch den eigentlichen Kreditnehmer, die Raten des Darlehens weiter zu bezahlen. Ein Bürge haftet üblicherweise vollumfänglich, sodass die betreffende Person für die Bezahlung des restlichen Kredits aufkommen muss.
Durch einen Bürgen, der die diversen Voraussetzungen der Banken erfüllt, ist es auch den Kreditnehmer möglich, ein Darlehen zu erhalten, deren Bonität hierfür eigentlich nicht ausreicht. Zudem ist es oftmals so, dass sich durch einen Bürgen die Kreditkonditionen verbessern.
Allerdings gilt es hierbei unbedingt zu beachten, dass der Bürge sich bewusst ist, welches Risiko er hiermit eingeht. Des Weiteren kann eine solche Verpflichtung unter Umständen auch zu Spannungen und Streitigkeiten führen. Der Kreditnehmer seinerseits sollte ebenfalls daran denken, dass er gegenüber dem Bürgen verantwortlich ist.
Als Bürge bieten sich zum Beispiel die Eltern, weitere Verwandte, Bekannte und Freunde an.
Risikolebensversicherung
Im Todesfall sichert die Versicherung.
Außerdem bietet sich als Kreditabsicherung ebenfalls eine Risikolebensversicherung an. Diese sichert gegenüber der Bank das Risiko des Todesfalls des Kreditnehmers ab. Auf diese Weise ist es möglich, in einem solchen Fall die Familie abzusichern, sodass zu der Trauer nicht auch noch finanzielle Sorgen dazu kommen und unter Umständen das Eigenheim veräußert werden muss.
Im Todesfall bezahlt die Versicherung den jeweiligen Darlehensbetrag auf einmal komplett aus, somit ist es der Familie dann möglich, das Darlehen vollständig abzulösen, wodurch eine sofortige Schuldenfreiheit eintritt.
Der Abschluss einer Risikolebensversicherung bietet verschiedene Vorteile. So ist es zum Beispiel möglich, diese sehr flexibel auf den jeweiligen Versicherungsnehmer zuzuschneiden. Außerdem ist ist die Versicherungssumme je nach Wunsch wählbar. Des Weiteren kann es eventuell sein, dass ein weiterer Schutz gegen Berufsunfähigkeit abschließbar ist.
Jedoch gilt es hierbei zu beachten, dass die Darlehenssumme fällt, sodass unter Umständen nach mehreren Jahren eine Überversicherung entsteht.
Restschuldversicherung
Die Restschuldversicherung bietet ebenfalls die Absicherung im Todesfall sowie optional bei Krankheit und Arbeitslosigkeit.
Des Weiteren wird ebenfalls der Abschluss einer Restschuldversicherung von den Banken gerne gesehen. Unter Umständen kann es, je nach Bonität und Darlehenshöhe, sogar der Fall sein, dass die Banken auf eine solche Versicherung bestehen.
Die Restschuldversicherung sichert ebenfalls den Todesfalls des Darlehensnehmer ab. Außerdem ist es in der Regel ebenfalls machbar, mithilfe der Versicherung das Risiko einer Berufsunfähigkeit und Arbeitslosigkeit abzusichern.
Achtung: Bei einer Restschuldversicherung fällt der Darlehensbetrag sowie ebenfalls die Restschuld des Darlehens. Dementsprechend sinkt die jeweils einzuzahlende Summe mit jedem weiteren Jahr.
Fazit
Ein Hausbaukredit kann auf die unterschiedlichsten Arten abgesichert werden. Eine gängige Methode hierbei ist die Eintragung einer Grundschuld im Grundbuch. Doch nicht nur mithilfe einer Hypothek ist es möglich, das gewünschte Darlehen abzusichern. So bietet sich hierfür beispielsweise ebenfalls Eigenkapital, eine Bürgschaft sowie der Abschluss einer Risikoleben- und Restschuldversicherung an.
Zudem ist es natürlich nicht nur machbar, sich für eine Variante der Kreditabsicherung zu entscheiden, sondern es ist durchaus ebenfalls möglich, beispielsweise eine Hypothek und eine Restschuldversicherung zu kombinieren. Hier sollte jedoch auch immer der Einzelfall sowie die persönliche, finanzielle Situation des Kreditnehmers beachtet werden.
Dementsprechend lohnt es sich, noch vor Abschluss des Immobilienkredits eine eingehende Beratung bei der Bank in Anspruch zu nehmen. Online-Banken bieten zumeist beispielsweise ebenfalls Beratungsgespräche per Telefon an.
Des Weiteren sollte man es sich nicht nehmen lassen, die verschiedenen Kreditofferten der diversen Banken gut miteinander zu vergleichen, da hier durchaus deutliche Unterschiede, wie etwa im Zinssatz und bei den verschiedenen, zusätzlichen Leistungen, existieren.