Durch die Aufnahme eines Darlehen erhält der Kreditnehmer eine gewisse Summe zur Verfügung gestellt, die er, je nach Darlehensart, entweder frei oder zu einem bestimmten Zweck verwenden kann. Allerdings ist es hier, sozusagen als Gegenleistung, notwendig, zusätzlich zu der ausbezahlten Summe, Zinsen für den geliehenen Betrag zu begleichen. Dementsprechend stellt sich hier die Frage, wie es bei der Aufnahme eines Darlehen möglich ist, Zinsen zu sparen?
Inhalt
Warum Zinsen sparen?
Kreditnehmer begleichen die Darlehensschuld in der Regel in monatlichen Raten. Diese setzen sich aus Tilgungs- und Zinszahlungen zusammen. Dabei gilt: Umso niedriger die Zinsen ausfallen, desto weniger muss der Kreditnehmer bezahlen. Hier sollte man sich auch nicht von augenscheinlich geringen Unterschieden bei den jeweiligen Darlehensangeboten täuschen lassen. So sorgen bereits wenige Prozentpunkte Differenz, je nach Kreditbetrag, bereits für eine Einsparung von beispielsweise mehreren Hundert Euro oder einem höheren Betrag.
Kreditangebote vergleichen
Durch einen Vergleich der verschiedenen Kreditangebote ist es möglich, Zinsen zu sparen und von verschiedenen Sonderleistungen zu profitieren.
Da ein Darlehen nicht gleich ein Darlehen ist, ist es unbedingt ratsam, die verschiedenen Kreditangebote der Banken gut miteinander zu vergleichen. Zudem bietet es sich an, hier die Darlehensofferten der ortsansässigen Banken ebenso mit einzubeziehen, wie die Kreditangebote der Onlinebanken. Letztere sind oftmals in der Lage, günstigere Darlehen zu offerieren, da Onlinebanken kein Filialnetz unterhalten und somit Kosten einsparen.
Beim Vergleich der diversen Angebote ist es zudem ratsam, ein gesteigertes Augenmerk auf den effektiven Jahreszins zu werfen, da dieser, im Gegensatz zum Nominalzins, bereits sämtliche anfallende Kreditkosten enthält.
Allerdings sollte nicht nur der Effektivzinssatz Beachtung erhalten, sondern ebenfalls die diversen Sonderleistungen der Banken. So ist es hier beispielsweise bei einigen Kreditinstituten möglich, ein- oder auch mehrmals im Jahr kostenfreie Sondertilgungen zu leisten. Üblicherweise sind diese zwar pro Zahlung auf einen gewissen Betrag begrenzt aber dennoch ist es hiermit machbar, die Kreditsumme früher als gedacht zu tilgen, wodurch wiederum Zinsen gespart werden.
Aber auch ein variabler Tilgungssatz zählt zu den diversen Sonderleistungen, die einige Banken anbieten. Hier ist es, in einem gewissen Rahmen, machbar, die Tilgung nach den eigenen, finanziellen Möglichkeiten auszurichten. Ist es beispielsweise aufgrund einer Gehaltserhöhung plötzlich machbar, eine höhere Tilgung zu bezahlen, dann wird auch auf diese Weise die Kreditsummer frühzeitig zurückbezahlt, was ebenfalls eine Zinseinsparung bedeutet.
Weiterhin wird oftmals das Aussetzen einer monatlichen Rate bei einem finanziellen Notfall angeboten, was zwar keine Zinserleichterung aber, im „Fall des Falles“ oftmals eine deutliche Erleichterung für den Darlehensnehmer bedeutet.
Darlehenssumme, Laufzeit und Monatsrate
Die Höhe des Kreditbetrags, die monatliche Rate sowie die Laufzeit sollten gut aufeinander abgestimmt werden.
Um Zinsen zu sparen, sollte ebenfalls die Höhe der Kreditsumme gut durchdacht werden. So ist es einerseits ratsam, einen Betrag auszuwählen, der dazu ausreicht, das jeweilige Vorhaben zu finanzieren, ohne das es zu Engpässen kommt aber dennoch sollte die Kreditsumme so niedrig wie möglich gehalten werden. Denn ein unnötig hoher Darlehensbetrag sorgt nur dafür, dass mehr Zinsen zu begleichen sind.
Hierbei muss jedoch auch berücksichtigt werden, dass nicht nur die Höhe der Kreditsumme, sondern ebenfalls die Laufzeit des Darlehen ausschlaggebend sind. Denn bei einer längeren Darlehenslaufzeit verringert sich zwar die monatliche finanzielle Belastung des Kreditnehmers, dafür aber erhöhen sich die Zinszahlungen. Wird dagegen eine kürzere Laufzeit ausgewählt, ist die Kreditschuld schneller getilgt, sodass weniger Zinsen zu begleichen sind. Dafür erhöht sich jedoch die Monatsrate.
Wer Zinsen sparen möchte, der wählt somit am besten eine recht kurze Darlehenslaufzeit aus. Allerdings muss hier immer im Auge behalten werden, dass die monatlichen Kreditraten dennoch ohne Weiteres, auch über Jahre hinweg, bezahlbar sind. Im Zweifelsfall kann es somit eine bessere Wahl sein, eine mittlere oder auch lange Darlehenslaufzeit auszuwählen; auch wenn sich dadurch die Zinszahlungen erhöhen, dafür aber die Rückzahlung des Kredits gewährleistet ist.
Bonität
Eine gute Bonität sorgt nicht nur für eine erfolgreiche Kreditvergabe, sondern ebenfalls für einen günstigen Zinssatz.
Eine gute Bonität ist in der Regel eine der Voraussetzungen, die die Banken für eine erfolgreiche Darlehensvergabe
ansetzen. Doch was im Allgemeinen oftmals etwas „untergeht“ ist, dass die Bonität ebenfalls über die Höhe des Zinssatzes entscheidet.
So findet man bei den diversen Darlehensangeboten in der Regel einen recht groß geschriebenen Zinssatz vor. Doch bei genauem Hinsehen wird oftmals ein „Sternchen“ oder ein anderer Vermerk entdeckt, der auf eine weitere Erläuterung hinweist. Hier ist dann zumeist so etwas zu lesen wie „bis X Prozent“, was zumeist deutlich kleiner geschrieben ist.
Allerdings ist dieser kleine Zusatz von hoher Wichtigkeit, denn er weist darauf hin, dass der Zinssatz, der in groß geschriebenen Zahlen dort steht, lediglich den Kunden vorbehalten ist, die eine sehr gute Bonität aufweisen. Dementsprechend gilt: Umso schlechter die Bonität, desto höher der Zinssatz. Bei zu schlechter Bonität wird die Bank zudem den Kreditantrag ablehnen.
Dementsprechend bietet es sich an, auf eine gute Bonität zu achten, um den günstigen Zinssatz zu erhalten und auf diese Weise Zinsen zu sparen.
Je nach Kreditart und -summe kann es sich außerdem lohnen, einen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer hinzuzuziehen; und zwar selbst dann, wenn dies vonseiten der Bank aus eigentlich nicht notwendig ist. Wichtig hierbei ist jedoch, dass die betreffende Person auch von ihrer Seite aus die diversen Vorgaben der Banken erfüllt.
Durch das Einbeziehen eines Bürgen beziehungsweise eines zweiten Kreditnehmer, profitiert das Kreditinstitut von einer höheren Sicherheit, sodass das Darlehensrisiko für die Bank sinkt. Dies wiederum wird oftmals mit einem günstigeren Zinssatz „belohnt“.
Der Bürge beziehungsweise der zweite Darlehensnehmer wird üblicherweise jedoch von der Bank genau über seine Verpflichtungen aufgeklärt. Denn sollte der eigentliche Kreditnehmer irgendwann, wider Erwarten, nicht mehr dazu in der Lage sein, die monatlichen Raten zu begleichen, dann tritt das Kreditinstitut gemeinhin auf den Bürgen/zweiten Kreditnehmer zu. Sofern hier keine speziellen Absprachen getätigt wurden, haftet die jeweilige Person in vollem Umfang. Dementsprechend sollte die Übernahme einer Bürgschaft beziehungsweise der Auftritt als zweiter Darlehensnehmer generell gut durchdacht sein.
Fazit
Es ist somit gleich auf verschiedenen Wegen möglich, bei einem Kredit Zinsen zu sparen. Von einem Kreditvergleich über
die Auswahl der Kreditsumme, der Monatsrate und der geeigneten Laufzeit bis hin zu einer guten Bonität, sorgen hier verschiedene Faktoren dafür, dass der eigene Geldbeutel bei der Aufnahme eines Darlehen geschont werden kann. Oftmals handelt es sich hierbei um nicht zu verachtende Beträge, sodass sich das Einsparen von Zinsen durchaus lohnt.