Die meisten Menschen träumen von den eigenen vier Wände und möchten sich diesen Wunsch auch erfüllen. Da das eigene Ersparte hierfür in der Regel jedoch nicht ausreicht, wird hierfür in der Regel ein Kredit aufgenommen. Doch wie läuft die Finanzierung einer Immobilie eigentlich genau ab?
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Haushaltsrechnung
Zunächst sollten die monatlichen Ausgaben von den Einnahmen abgezogen werden, um feststellen zu können, welche Rate möglich ist.
Bevor man sich Gedanken über die verschiedenen Vertragsdetails macht, sollte am besten zunächst einmal gut überlegt werden, wie viel Geld man für die Finanzierung einer Immobilie aufbringen kann. Hier ist es zum einen ratsam, an vorhandenes Eigenkapital und zum anderen an die monatlich zu bezahlende Kreditrate zu denken.
Mithilfe des Eigenkapitals sollen in der Regel zumindest die Kaufnebenkosten, wie etwa Notar und Grundbuch, beglichen werden können. So wird im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass ein angehender Hauskäufer wenigstens zehn bis 20 Prozent des Kaufpreises an Eigenkapital aufbringen sollte.
Doch auch die regelmäßig anfallenden, monatlichen Kreditraten möchten beglichen werden. Um genau festzustellen, welche Rate gestemmt werden kann, wird am besten zunächst eine Haushaltsrechnung erstellt. Die Haushaltsrechnung wird in vielen Fällen ebenfalls als Haushaltsplan bezeichnet; gemeint ist hier jedoch immer dasselbe. Und zwar werden zunächst alle Einnahmen, die in einem Monat anfallen, aufgeschrieben. Anschließend geht man zu den Ausgaben über und schreibt auch hier alles auf, was innerhalb eines Monats anfällt. Dabei sollte man jedoch nicht nur an die regelmäßigen, sondern ebenfalls an die unregelmäßigen Ausgaben denken.
Anschließend zieht man ganz einfach die Ausgaben von den Einnahmen ab: Die Summe, die jetzt übrig bleibt, steht frei zur Verwendung und kann somit zur Zahlung der Kreditrate verwendet werden.
Achtung: Allerdings ist unbedingt davon abzuraten, dass der komplette restliche Betrag in die Immobilien-Finanzierung fließt. Denn einerseits möchte man sich hin und wieder auch eine Kleinigkeit gönnen und andererseits sollte noch ausreichende Bargeld vorhanden sein, um Notfälle überbrücken zu können. So kann es beispielsweise schnell einmal geschehen, das Wasch- oder Spülmaschine streiken und ein neues Gerät benötigt wird.
Kreditangebote einholen
Idealerweise wird jetzt ein Kreditvergleich durchgeführt und verschiedene Kreditangebote eingeholt.
Anschließend ist es ratsam, sich nach geeigneten Finanzierungsangeboten umzusehen. Hierfür wird am besten ein Online-Kredit-Vergleich zu Raten gezogen. Hier ist es zunächst notwendig, einige Daten einzugeben und anschließend erscheinen in einer übersichtlichen Liste alle infrage kommenden Kredit-Offerten der Banken, sodass ein Leichtes ist, sich hier mehrere Finanzierungsangebote einzuholen und sich eine erste, unverbindlich Zusage für eine Hausfinanzierung geben zu lassen.
Beim Vergleichen der diversen Kreditangebote richtet man sich am besten nicht nach dem Nominal-Zins, sondern nach dem effektiven Jahreszins. Denn nur in diesem sind sämtliche Kosten bereits enthalten, die für den Kredit anfallen.
Des Weiteren ist es jedoch nicht nur ratsam, die diversen Zinssätze der Kreditangebote gut miteinander zu vergleichen, sondern man sollte ebenfalls ein Augenmerk auf die weiteren Leistungen der Banken richten.
So gehören hier zum Beispiel kostenfreie Sondertilgungen ebenso dazu, wie etwa ein variabler Tilgungssatz und das Aussetzen einer monatlichen Rate im Notfall. Solche und ähnliche Leistungen sorgen dafür, dass die Rückzahlung des Kredits bei Bedarf vereinfacht beziehungsweise an die jeweilige Lebenssituation angepasst werden kann. Aufgrund dessen lohnt es sich unbedingt, auch die diversen Sonderleistungen mit in die Überlegungen der Kredit-Auswahl einzubeziehen.
Kreditvoraussetzungen
Zu den Voraussetzungen, die erfüllt werden müssen, gehört zum Beispiel ein sicheres, regelmäßiges Einkommen; alternativ bietet sich ebenfalls ein Bürge oder zweiter Kreditnehmer an.
Damit die Banken eine Kredit zur Immobilienfinanzierung vergeben, muss der Antragsteller jedoch die verschiedenen Voraussetzungen der Banken erfüllen. Dazu zählt eine gute Bonität ebenso wie eine positive Schufa-Auskunft. Aber auch ein regelmäßiges, sicheres Einkommen ist unabdingbar. Des Weiteren muss in der Regel ebenfalls ein deutsches Girokonto sowie ein deutscher Wohnsitz vorhanden sein.
Sollte man jedoch wider Erwarten nicht in der Lage sein, die diversen Voraussetzungen der Banken zu erfüllen, dann muss der Traum vom Eigenheim jedoch noch nicht zwangsläufig aufgegeben werden. So ist es zum Beispiel mithilfe eines Bürgen beziehungsweise eines zweiten Kreditnehmers ebenfalls noch möglich, zu einem solchen Darlehen zu gelangen. Unabdingbar hierbei ist jedoch, dass die betreffende Person dann ihrerseits die verschiedenen Voraussetzungen erfüllt. Zudem muss sich der Bürge beziehungsweise der zweite Kreditnehmer voll und ganz darüber im Klaren sein, dass er bei einem etwaigen Zahlungsausfall des ersten Darlehensnehmer von der Bank in die Haftung genommen wird. Das bedeutet, dass er dann Rückzahlung des kompletten, restlichen Darlehens übernehmen muss.
Häuser besichtigen
Anschließend bietet es sich an, die verschiedensten Häuser zu besichtigen.
Nachdem bekannt ist, was für eine Ratenhöhe jeden Monat gestemmt werden kann und nachdem ebenfalls Kreditangebote eingeholt wurden, ist ebenfalls bekannt, wie hoch in etwa der Kaufpreis ausfallen darf.
Dementsprechend ist es jetzt möglich, sich nach Häusern umzusehen, die in der jeweiligen Preisklasse angeboten werden. Dabei sollte man jedoch auch nicht vergessen, dass es in Bezug auf den Kaufpreis in der Regel oftmals möglich ist, etwas zu verhandeln.
Finanzierung festlegen und Weiteres
Jetzt wird der Kreditvertrag unterschrieben und alles weitere beim Notar erledigt.
Wurde die ganz persönliche Traum-Immobilie gefunden, wird sich anschließend an die Bank gewandt, deren Kreditangebot man sich vorab herausgesucht hatte. Diese überprüft jetzt die Finanzierung, sodass die Kreditvergabe in die Wege geleitet wird.
Des Weiteren wird danach ein Notartermin festgelegt. Wird der Hauskauf über einen Makler abgewickelt, dann übernimmt dieser die Terminierung der notarlichen Beurkundung. Der Kaufvertrag selbst wird dann direkt beim Notar von sämtlichen Beteiligten unterschrieben.
Ebenso erfolgt hier die Eintragung einer sogenannten Auflassungsvormerkung in das jeweilige Grundbuch. Auf diese Weise wird im Allgemeinen der Eigentumsübergang abgesichert. Das bedeutet auch, dass der Verkäufer dann keine grundbuchlichen Veränderungen mehr vornehmen lassen kann und auch die Immobilie nicht mehr belasten kann.
Sobald der Notar überprüft hat, dass sämtliche Voraussetzungen, die im Kaufvertrag genannt werden, erfüllt sind, erhält der Käufer anschließend eine Rechnung beziehungsweise eine Aufforderung zur Bezahlung des Kaufpreises. Sobald der betreffende Betrag beglichen wurde, geht die betreffende Immobilien jetzt endlich an den neuen Eigentümer über. Es erfolgt dann auch die Eintragung ins Grundbuchamt.
Achtung: Wird ein Kredit zur Bezahlung des Eigenheims aufgenommen, gehen die meisten Banken dazu über, das Haus als Sicherheit zu verwenden. In einem solchen Fall wird dann beim Notar auch gleich eine Grundschuld-Eintragung vorgenommen.
Das war es dann jedoch auch schon: Ab sofort ist man der Eigentümer seines ganz persönlichen Traumhauses!