Bei der Beantragung eines Kredits erfolgt zugleich auch die Anwendung der Haushaltspauschale. Damit ist es der Bank möglich, zu ermitteln, ob der Kreditnehmer dazu in der Lage ist, die monatlichen Raten des Darlehens zu begleichen. Unter der Haushaltspauschale wird gemeinhin ein Richtwert verstanden, mit dessen Hilfe es machbar ist, die Lebenshaltungskosten für einen Haushalt in etwa zu bestimmen. Unter Einbeziehung des Einkommens des Darlehensnehmer ist es für die Bank machbar, festzustellen, wie viel Geld der Kreditnehmer zur Bezahlung der Darlehensraten aufbringen kann beziehungsweise ob diese überhaupt entrichten kann.
Inhalt
Voraussetzungen
Die Banken verlangen die Erfüllung verschiedener Voraussetzungen und wenden eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung an, bei der der Haushaltspauschale eine gewichtige Bedeutung zukommt.
Damit eine erfolgreiche Kreditvergabe stattfindet, müssen Antragsteller die verschiedensten Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel eine positive Schufa-Auskunft ebenso, wie eine gute Bonität und ein sicheres, regelmäßiges Einkommen. Aber auch ein deutsches Girokonto sowie ebenfalls ein deutscher Wohnsitz ist in der Regel notwendig.
Des Weiteren verlangen die Banken Auskünfte über die Einnahmen und Ausgaben des Darlehensnehmer. So wird hier von dem Kreditinstitut eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung erstellt, deren Ergebnis ausschlaggebend für die Darlehensvergabe ist. Hierfür nutzen die Kreditinstitute ebenfalls eine Haushaltspauschale, denn eine Vielzahl an Darlehensnehmern ist es zumeist nicht möglich, genaue Angaben zu machen oder es werden die Ausgaben schlichtweg zu niedrig eingeschätzt. Die Haushaltspauschale selbst gründet auf Schätzungen der anfallenden Ausgaben, die die Bank anschließend mit den Einnahmen des Darlehensnehmer verrechnet. Da die Pauschalen von den Kreditinstituten immer individuell festgesetzt werden, ist es somit durchaus möglich, dass sich diese voneinander differenzieren.
Die Haushaltspauschale bei der Kreditgenehmigung
Der Haushaltspauschale kommt bei der Darlehensvergabe eine wichtige Rolle zu.
Sollte es sich so verhalten, dass bei der Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, in Kombination mit der Haushaltspauschale, herauskommt, dass die im Monat frei zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichen, damit der Kreditnehmer das gewünschte Darlehen zurückzahlen kann, stehen die Chancen für eine Darlehensvergabe in der Regel eher sehr schlecht. Dementsprechend kommt der Haushaltspauschale bei einer Kreditbeantragung eine große Bedeutung zu.
So ist es wichtig, dass die Darlehensrate niedriger ausfällt, als das restliche, zur Verfügung stehende Einkommen des Kreditnehmers, von dem die Haushaltspauschale sowie die weiteren Ausgaben abgezogen wurden. Hier sollte jedoch bedacht werden, das kein allgemein gültiger Anteil existiert, um dem das monatliche Einkommen dementsprechend höher ausfallen sollte, als die gewünschte Darlehensrate. Üblicherweise bevorzugen die Banken jedoch eine sehr große Differenz, da hier ein das mögliche Ausfallrisiko sehr gering ausfällt.
Bestandteile
Die jeweiligen Bestandteile der Haushaltspauschale können, je nach Kreditinstitut, variieren.
Damit es der Bank möglich ist, die jeweils individuelle Haushaltspauschale des betreffenden Antragstellers zu berechnen, benötigt diese zumeist lediglich die Personenanzahl, die in dem Haushalt des angehenden Kreditnehmers lebt. Den verschiedenen Kreditinstituten liegt hier, in Bezug auf die Haushaltspauschale, eine dementsprechende Tabelle vor, in der die jeweiligen Werte, die zu den unterschiedlichen Haushaltsgrößen gerechnet werden, nachlesbar sind.
Die Haushaltspauschale beinhaltet zum Beispiel anfallende Ausgaben, wie etwa für Bekleidung, Lebensmittel und Versicherungen. Mietzahlungen werden hier dagegen nicht berücksichtigt, da diese in der Selbstauskunft angegeben werden. Handelt es sich um eine Immobilienfinanzierung, dann kommen Mietzahlungen ebenfalls nicht zum Tragen, da für den Darlehensnehmer derartige Kosten nicht mehr anfallen; schließlich lebt er dann im Eigenheim.
Gut zu wissen ist, dass es jeder Bank erlaubt ist, ihre Haushaltspauschale selbst festzulegen. Dementsprechend ist es durchaus möglich, dass bei einem Kreditinstitut gewisse Kosten mit in die Haushaltspauschale fließen, während diese bei einer anderen Bank separat abgefragt werden. Generell ist die Pauschale somit lediglich ein Teil der Ausgaben, die monatlich anfallen. Außerdem kann es beispielsweise ebenfalls möglich sein, dass bei zwei ungefähr gleich großen Haushalten sich die Ausgaben deutlich voneinander unterschieden, da hier etwa unterschiedlich hohe Kosten vorhanden sind.
Höhe
Je nach Region fällt die von den Banken angesetzte Höhe der Haushaltspauschale unterschiedlich aus.
Die Werte der Haushaltspauschale fallen aber auch deshalb unterschiedlich aus, da die Lebenshaltungskosten je nach Region variieren. In der Regel kann man jedoch davon ausgehen, dass in einem Single-Haushalt etwa Werte zwischen 600 und 800 Euro von den Banken angesetzt werden. Jede weitere Person, die in dem Haushalt lebt, wird mit 200 Euro zusätzlich bedacht.
Hierbei ist es zudem vollkommen irrelevant, ob es sich beispielsweise um einen Erwachsenen oder ein Baby handelt. Denn auch für zuletzt genannte rechnen die Kreditinstitute den jeweils vollen Wert. Der Grund hierfür ist, dass das Baby während der Darlehenslaufzeit wächst und somit ebenfalls die diversen Ausgaben stetig weiter ansteigen.
Lebenshaltungskosten weichen ab?
Fallen die Lebenshaltungskosten niedriger aus, als die Bank sie in der Haushaltspauschale ansetzt, ist eine Abänderung des Wertes dennoch nicht möglich.
Es kann jedoch auch der Fall sein, dass die tatsächlichen Lebenshaltungskosten des Antragstellers von der Haushaltspauschale des Kreditinstituts abweicht. In einer solchen Situation ist es aber dennoch nicht machbar, den jeweiligen Wert abzuändern. Das kommt daher, dass es den Banken schlichtweg nicht möglich ist, einen anderen Wert einzutragen, da die Haushaltspauschale im Rahmen der Darlehensberechnung voreingestellt ist. Dies wirkt sich zum Beispiel dann negativ aus, wenn aufgrund dessen eine Kreditablehnung zustande kommt; obwohl der Darlehensnehmer tatsächlich mit weniger Geld auskommt und es somit unter Umständen kein Problem wäre, die monatlichen Raten zu begleichen.
In einen solchen Fall bietet es sich an, weitere Kreditangebot einzuholen. Denn, wie bereits oben erwähnt, setzt jede Bank die Haushaltspauschale unterschiedlich an. So kann es durchaus möglich sein, dass der Antragsteller bei einem anderen Kreditinstitut einen positiven Darlehensbescheid erhält. Wichtig ist jedoch auch hier, dass die diversen Kreditofferten gut miteinander verglichen werden, damit der Darlehensnehmer dennoch in den Genuss eines günstigen Zinssatzes sowie verschiedener Sonderleistungen kommt.
Sollte es dagegen vorkommen, dass die eigentlichen Monatskosten höher ausfallen, dann müssen diese in die Selbstauskunft mit einfließen. Das kann zum Beispiel dann notwendig sein, wenn im Haushalt des Kreditnehmers ein zweites Auto vorhanden ist.
Fazit
Der Haushaltspauschale kommt im Rahmen einer Darlehensbeantragung somit eine gewichtige Rolle zu. Unter Umständen ist es sogar möglich, dass diese zu einer Ablehnung des gewünschten Kredits führt.
Abändern lässt sich die von den Banken angesetzte Haushaltspauschale zwar nicht aber da die Kreditinstitute diese selbst aufsetzen, ist es durchaus möglich, dass diese bei einer anderen Bank anders ausfällt. Dementsprechend kann es unter Umständen dennoch der Fall sein, dass eine Kreditvergabe möglich ist. Es kann sich somit also lohnen, weitere Darlehensangebote einzuholen.