Ein Eigenheim möchte hin und wieder einmal modernisiert werden. Je nach den notwendigen beziehungsweise gewünschten Maßnahmen ist hierfür allerdings ein recht hoher Betrag notwendig. Doch lohnt es sich hierfür wirklich, einen Modernisierungskredit aufzunehmen?
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Darlehen zur Modernisierung
Bei der Aufnahme eines Modernisierungskredits sind in der Regel Darlehenssummen zwischen 10.000 und 50.000 Euro üblich.
Bei einem Modernisierungskredit handelt es sich um ein zweckgebundenes Darlehen. Dementsprechend ist es dem Kreditnehmer nur erlaubt, die Darlehenssumme für die mit der abgesprochenen Modernisierungsmaßnahmen durchzuführen; eine andere Verwendung ist somit ausgeschlossen. Üblicherweise verlangen die Banken hier auch dementsprechende Nachweise.
Durch die Zweckgebundenheit geht hier zwar etwas Flexibilität verloren, jedoch vergibt die Bank dafür einen günstigeren Zinssatz. So ist es mithilfe eines Modernisierungsdarlehen durchaus möglich, den eigenen Geldbeutel deutlich zu schonen.
Bei Modernisierungskrediten ist die maximale Darlehenssumme in der Regel begrenzt. Allerdings kommt es hier ebenfalls auf das jeweilige Kreditinstitut an. So ist es zum Beispiel bei einigen Banken möglich, bis zu 50.000 Euro zu erhalten, während andere Banken etwa bis zu 80.000 Euro vergeben. Dazu kommt, dass Modernisierungskredite gemeinhin ab einem
Betrag von circa 10.000 Euro vergeben werden. Aber auch hier kann es zu Differenzen zwischen den Banken kommen.
Sind jedoch umfangreichere Arbeiten geplant, für die eine höhere Summe benötigt wird, dann ist vielmehr eine Baufinanzierung die richtige Wahl. Jedoch kommt es hier in der Regel zu einem Eintrag ins Grundbuch und auch Eigenkapital in gewisser Höhe sollte vorhanden sein.
Wird dagegen eine kleinere Summe benötigt, dann kommt es hier ebenfalls auf die Höhe der Darlehenssumme und die Bank an: Während einige Kreditinstitute bei einem Modernisierungskredit auch einen geringen Kreditbetrag vergeben, ist dies bei anderen Banken nicht der Fall.
Zu beachten ist hierbei jedoch, dass ein Modernisierungsdarlehen von den Kreditinstituten nur an Immobilien-Eigentümer vergibt. Ob es sich um ein Haus oder eine Eigentumswohnung handelt, spielt jedoch keine Rolle. Der Hintergrund hierfür ist, dass es Mietern laut Gesetzgeber nicht erlaubt ist, bauliche Änderungen vorzunehmen.
Dazu kommt, dass die Banken zumeist ebenfalls darauf achten, dass die betreffende Immobilie lediglich privat und nicht gewerblich genutzt wird.
Ob bei der Beantragung des Darlehen zusätzlich ein Eintrag in das Grundbuch notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren, wie etwa der Bonität und der Höhe der Kreditsumme ab. Dementsprechend ist hier somit nicht immer ein Grundbucheintrag notwendig.
Des Weiteren ist es je nach Art der Maßnahme unter Umständen auch möglich, einen Zuschuss oder günstigen Kredit von der KfW-Bank zu erhalten. Das ist zum Beispiel dann möglich, wenn die Immobilie energieeffizienter gestaltet werden soll.
Allerdings können derartige Förderungen nicht direkt über die KfW-Bank beantragt werden; dies muss über das Kreditinstitut geschehen, dass den eigentlichen Modernisierungskredit vergibt.
Im Gegensatz zu einer Baufinanzierung ist bei der Aufnahme eines Modernisierungskredits oftmals kein Eigenkapital notwendig. Allerdings ist es durchaus möglich, dass je nach Bonität des Antragstellers ein Eigenkapitalanteil von etwa 20 bis 30 Prozent der gewünschten Darlehenssumme veranschlagt wird.
Die Rückzahlung des Modernisierungskredit erfolgt gemeinhin in monatlich gleichbleibenden Raten, sodass der Kreditnehmer von einer sehr guten Planbarkeit und Übersicht profitiert. Dementsprechend sind die monatlichen Raten sehr gut in die persönlichen, monatlichen Ausgaben einrechenbar. Etwaige Überraschungen sind hier somit in der Regel nicht zu erwarten.
Lohnt sich ein Modernisierungskredit?
Obwohl die Aufnahme eines Modernisierungskredits aufgrund der Monatsraten eine finanzielle Belastung ist, bietet sich ein solches Darlehen dennoch an, da der Wert der Immobilie steigt.
Ob sich die Aufnahme eines Modernisierungskredits lohnt, hängt immer auch von den persönlichen Wünschen sowie den finanziellen Gegebenheiten ab. Im Allgemeinen kann jedoch sicherlich gesagt werden, dass ein solches Darlehen eine gute Option ist, um das Eigenheim zu modernisieren.
Sind keine oder nicht ausreichend finanzielle Mittel vorhanden, beziehungsweise möchte man diese nicht für die geplante Modernisierung verwenden, dann ist es mithilfe des Kredits dennoch möglich, die notwendigen Arbeiten durchführen zu lassen.
Allerdings darf hierbei nicht vergessen werden, dass auch ein Modernisierungskredit zurück bezahlt werden muss. Dementsprechend sollte die Ratenhöhe ebenso gut überlegt sein, wie die Laufzeit und Darlehenshöhe.
Um sicherzustellen, dass die Zahlung der Monatsraten kein Problem darstellt, bietet es sich an, einen Haushaltsplan aufzustellen. Hier werden ganz einfach sämtliche Einnahmen, die jeden Monat regelmäßig auf das Konto fließen, aufgelistet. Im Anschluss wird mit den Ausgaben ebenso vorgegangen; allerdings werden hier nicht nur die regelmäßigen, sondern ebenfalls die unregelmäßigen Ausgaben aufgeführt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass sämtliche Rechnungen immer ohne Probleme bezahlbar sind. Jetzt müssen nur noch die Ausgaben von den Einnahmen abgezogen werden. Bei der Summe handelt es sich um den Betrag, der jeden Monat zuverlässig frei zur Verfügung steht; hiervon wird dann auch die monatliche Rate beglichen.
Allerdings sollte nicht die komplette Summe zur Bezahlung der Monatsrate verwendet werden: Es empfiehlt sich, jeden Monat einen gewissen finanziellen Puffer zurück zu lassen, sodass man auch für Notfälle, wie etwa eine hohe Handwerker-Rechnung, ausgestattet ist.
Wenn die finanzielle Situation geklärt ist und die Rückzahlung des Darlehen kein Problem darstellt, ist die Aufnahme eines Modernisierungskredits einerseits eine gute Möglichkeit, um die Immobilie in einen sehr guten Zustand zu bringen und andererseits erhöht sich so auch der Wert des Hauses beziehungsweise der Eigentumswohnung. Bei einem etwaigen, späteren Verkauf kommt dies dem Eigentümer nur zugute, da so in der Regel ein höherer Kaufpreis erzielt wird.
Aber auch wenn kein Verkauf geplant ist, ist es ratsam, in die eigene Immobilie zu investieren, da durch eine Modernisierung auch der Wohlfühlfaktor erheblich steigt. Zudem dient ein Haus oder eine Eigentumswohnung oftmals
auch als Altersvorsorge. Hier ist es ratsam, die Modernisierung noch vor Rentenbeginn durchzuführen, da die Rentenbezüge gemeinhin niedriger ausfallen als das derzeitige Einkommen und auch die Kreditaufnahme im Alter schwieriger wird.
Soll die Immobilie später an die Kinder vererbt werden, dann ist es sicherlich auch in dieser Situation empfehlenswert, die Immobilie in einem guten Zustand zu hinterlassen. Andernfalls müssen diese unter Umständen eine sehr hohe Summe in schon längst überfällige Modernisierungsarbeiten stecken, die, je nach Einkommen, vielleicht sogar nicht mehr bezahlbar
sind. Hier würde dann ein Verkauf der Immobilie anstehen, sodass nicht nur der Familienbesitz in fremde Hände gerät, sondern ebenfalls ein zu niedriger Preis erzielt wird.
Aufgrund dessen ist die Aufnahme eines Modernisierungskredits in den verschiedensten Fällen allgemein eine gute Wahl. Unabdingbar ist jedoch, wie bereits oben erwähnt, dass die monatlichen Raten ohne Weiteres bezahlbar sind.