Eine Kreditaufnahme sorgt nicht nur dafür, dass der benötigte Betrag von der Bank erhalten wird, sondern es gilt ebenfalls, Zinsen zu bezahlen. Die Zinsen belasten den eigenen Geldbeutel jedoch oftmals wieder deutlich, sodass hier in der Regel recht schnell die Frage aufkommt, wie denn bei einer Kreditaufnahme gespart werden kann?
Inhalt
Notwendigkeit
Am besten ist es, wenn vorab zunächst einmal sehr gut überlegt wird, ob eine Kreditaufnahme wirklich notwendig ist.
Zunächst gilt im Allgemeinen, dass der beste Kredit immer noch kein Kredit ist. Denn hierfür müssen nicht nur Zinsen bezahlt werden, was eine deutliche Mehrbelastung für den eigenen Geldbeutel darstellt, sondern man bindet sich auch eine gemeinhin sehr lange Zeit an die Rückzahlung des Darlehen.
Dementsprechend sollte man sich am besten rechtzeitig Gedanken darüber machen, ob eine Kreditaufnahme wirklich notwendig ist oder ob es nicht vielleicht doch die bessere Wahl ist, noch eine Zeitlang zu sparen und sich anschließend den betreffenden Wunsch zu erfüllen.
Denn immerhin kann sich während der Kreditlaufzeit einiges ändern und zwar im privaten Bereich ebenso, wie im finanziellen. So ist es zum Beispiel möglich, dass eine andere Arbeitsstelle angenommen wird und sich dadurch das Einkommen verringert. Oder es stellt sich Nachwuchs ein, sodass schlichtweg weniger Geld zur freien Verfügung steht als bisher. Dementsprechende Dinge sollten somit unbedingt noch vor der Kreditaufnahme bedacht werden.
Vergleichen
Durch einen Vergleich der verschiedenen Darlehensangebote ist es oftmals möglich, einiges zu sparen. Zudem sollten unbedingt auch die diversen Sonderleistungen der Banken beachtet werden.
Steht fest, dass ein Kredit aufgenommen wird, ist unbedingt davon abzuraten, gleich bei dem erstbesten Angebot „zuzuschlagen“: Wesentlich besser ist es, die diversen Kreditofferten der verschiedenen Banken gut miteinander zu vergleichen, da hier oftmals deutliche Unterschiede existieren; wenngleich diese auch nicht immer sofort auf den ersten Blick erkennbar sind,
So können zum Beispiel bereits kleine Differenzen beim Zinssatz, je nach Darlehenshöhe, durchaus einen Unterschied von einigen Hundert Euro oder sogar mehr ausmachen. Als sehr guter Vergleichsfaktor bietet sich vor allem der effektive Jahreszinssatz an, da dieser, im Gegensatz zum Nominalzinssatz, bereits sämtliche Kreditkosten enthält.
Des Weiteren ist es unbedingt ratsam, neben den Zinssätzen ebenfalls die verschiedenen Sonderleistungen zu beachten, die von diversen Banken angeboten werden. Dazu gehört zum Beispiel neben der kostenfreien Möglichkeit von Sondertilgungen ebenfalls ein variabler Tilgungssatz und das Aussetzen einer monatlichen Kreditrate bei einem finanziellen Notfall. Letzteres sorgt zwar nicht für Einsparungen, kann jedoch eine Option sein, um einen plötzlichen, finanziellen Engpass zu überbrücken; und zwar ohne, dass deshalb der Kredit in Gefahr gerät.
Kreditnehmer, die kostenfreie Sondertilgungen tätigen, bezahlen den Kredit nicht nur früher als gedacht zurück und sind somit schneller schuldenfrei, sondern es es müssen, aufgrund der geringeren Restschuld, auch weniger Zinsen beglichen werden.
Bei einem variablen Tilgungssatz kann die Tilgung erhöht oder auch reduziert werden. Kreditnehmern, die zum Beispiel plötzlich ein höheres Gehalt bekommen oder einen Nebenjob annehmen, bietet sich somit die Chance, die Tilgung zu erhöhen und auf diese Weise die Kreditsumme schneller zu begleichen. So lassen sich ebenfalls Zinsen sparen. Im Falle eines plötzlichen, niedrigeren Einkommens, kann dagegen die Tilgung verringert werden. Auf diese Weise verlängert sich zwar zumeist die Darlehenslaufzeit und die Zinslast erhöht sich aber dafür bleiben die monatlichen Kreditraten bezahlbar.
So bietet sich die Beachtung der Sonderleistungen einerseits aus Ersparnisgründen an und andererseits kann hiermit, in einem gewissen Umfang, die Rückzahlung des Darlehen etwas individueller gestaltet werden.
Bonität
Nur bei einer guten beziehungsweise sehr guten Bonität wird von den Banken der im Kreditangebot oftmals deutlich größer geschriebene, günstige Zinssatz von den Kreditinstituten gewährt.
Was bei einer Kreditaufnahme oftmals in Vergessenheit gerät, beziehungsweise nicht jedem bekannt ist, ist die Tatsache, dass die Höhe der Zinsen bei einer Kreditaufnahme auch von der eigenen Bonität abhängt. So findet man bei einem Darlehensangebot in der Regel in der Nähe des jeweils gültigen Zinssatzes einen Hinweis, der besagt, dass der, gemeinhin groß gedruckte Zinssatz, lediglich für die Antragsteller mit einer guten beziehungsweise sehr guten Bonität gilt.
Das bedeutet, dass je schlechter die eigene Bonität ausfällt, desto höher werden die Zinsen, wodurch das eigene Bankkonto deutlich belastet wird. Ist die Bonität zu schlecht, wird die Bank die Vergabe des Darlehen komplett ablehnen. Dementsprechend ist es, auch im Sinne einer erfolgreichen, günstigeren Kreditvergabe unbedingt ratsam, auf eine gute/sehr gute Bonität zu achten.
Sicherheiten
Wenn es dem Kreditnehmer möglich ist, Sicherheiten einzubringen, kann dies unter Umständen für einen günstigeren Zinssatz sorgen.
Doch auch durch das Einbringen von Sicherheiten kann ein Darlehen zinsgünstiger werden. Der Hintergrund hierfür ist, dass die Bank durch die Sicherheiten von einer höheren Kreditsicherheit profitiert. Denn sollte der Darlehensnehmer irgendwann einmal, wieder Erwarten, nicht dazu in der Lage sein, die monatlichen Kreditraten zu begleichen, dann besitzt die Bank das Recht, auf die Sicherheiten zuzugreifen und diese zur Tilgung der restlichen Darlehensschuld zu verwenden. Zu den Sicherheiten gehören zum Beispiel Wertanlagen, wie etwa Bausparverträge und Kapitalanlagen. Aber auch bereits abbezahlte Immobilien sind im Allgemeinen gern gesehene Sicherheiten.
Zudem besteht gemeinhin ebenfalls die Möglichkeit, einen solventen Bürgen oder zweiten Kreditnehmer hinzuzuziehen. Gerät der Kreditnehmer in Zahlungsschwierigkeiten, wendet sich die Bank an die betreffende Person, sodass diese die derzeit noch offene, restliche Kreditschuld begleichen muss. Durch das Hinzuziehen eines Bürgen oder zweiten Darlehensnehmer zeigen sich Banken oftmals ebenfalls kulant und vergeben verschiedene Vorteile. Hierbei kann es sich zum Beispiel um einen günstigeren Zinssatz oder auch um eine längere Darlehenslaufzeit und somit um eine niedrigere Kreditrate handeln.
Als Bürge beziehungsweise zweiter Kreditnehmer kommen die verschiedensten Personen infrage. So ist es zum Beispiel möglich, die Eltern, Großeltern oder auch Geschwister hiernach zu fragen. Selbst gute Freunde können als Bürge/zweiter Darlehensnehmer einspringen. Wichtig hierbei ist jedoch, dass die betreffende Person ihrerseits dazu in der Lage ist, die verschiedenen Kreditvorgaben zu erfüllen. Ist das der Fall, kommt es in der Regel selbst dann zu einer erfolgreichen Darlehensvergabe, wenn die Bank dem eigentlichen Kreditnehmer kein Darlehen gewähren würde.
Falls machbar, empfiehlt es sich, als Bürge oder zweiten Kreditnehmer eine Person einzusetzen, zu der man ein gutes oder auch sehr gutes Verhältnis pflegt. Bei Geldangelegenheiten kommt es oftmals zu Missverständnissen, Streitigkeiten oder diversen, weiteren Schwierigkeiten. Wenn man sich jedoch mit der betreffenden Person gut versteht, ist die Chance höher, dass hier, ohne Streit, eine Lösung gefunden werden kann, die beiden Parteien zugute kommt. Zudem bleibt hier dann das einst gute Verhältnis oftmals weiterhin bestehen und zerbricht eher nicht.