Umbaukredit

Umbaukredit

by KreditJoe

Ein Umbaukredit ist im Grunde ein normaler Ratenkredit. Das bedeutet, dass ein Kreditnehmer bei einem Kreditinstitut einen entsprechenden Antrag stellt und nach positiver Entscheidung des Kreditgebers die beantragte Geldsumme ausbezahlt bekommt. Die Kreditzinsen und die Kreditsumme werden in monatlichen Tilgungsraten vom Kreditnehmer zurückgezahlt. Es gibt jedoch einen großen Unterschied zwischen einem Umbaukredit und einem Privatkredit und das ist die Zweckbindung. Der Kreditnehmer kann über die Kreditsumme also nicht nach freiem Willen verfügen, sondern muss das Geld tatsächlich für den vom Kreditgeber definierten Verwendungszweck nutzen. Grundsätzlich wird jedoch nur festgelegt, dass die Kreditsumme für Renovierungs- und Umbauarbeiten an einer bestimmten Immobilie genutzt werden muss.

Die Zweckbindung des Kredites bringt jedoch auch einen entscheidenden Vorteil mit sich und das ist eine niedrige Verzinsung des Kredits. Das heißt also, dass ein Umbaukredit günstigere Konditionen hat als ein normaler Privatkredit. Diese Kreditform steht grundsätzlich jedem Bürger frei zu Verfügung, doch in der Regel nehmen nur Haus- oder Wohnungsbesitzer einen solchen Umbaukredit in Anspruch und investieren somit in die Renovierung oder Modernisierung ihrer Immobilie.

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Inwiefern unterscheidet sich ein Umbaukredit von einem Modernisierungskredit?

Ein Umbaukredit ist nicht das Gleiche, wie ein Modernisierungskredit. Eine Verwechselung der beiden Finanzierungsarten findet jedoch recht häufig statt, da sich die Zweckbindung dieser beiden Kreditarten sehr ähnelt. Ein Modernisierungskredit wird für bauliche Veränderungen an einem Haus oder einer Wohnung eingesetzt, die eine Wertsteigerung des Objekts zur Folge haben. Die Erweiterung des Hauses um einen Wintergarten oder auch die energetische Sanierung einer Immobilie, sind gute Gründe um einen Modernisierungskredit in Anspruch zu nehmen.

In § 555b des Bürgerlichen Gesetzbuches ist gesetzlich fest geregelt, welche Maßnahmen genau unter eine Modernisierung fallen. Genau betrachtet, handelt es sich hierbei um bauliche Optimierungen an der Immobilie, durch die nachhaltig Wasser oder Energie eingespart werden kann. Durch diese verbessernden Maßnahmen erhöht sich gleichzeitig auch der Wert des Hauses oder der Wohnung. Des Weiteren werden bauliche Maßnahmen, die auf lange Sicht gesehen, die allgemeinen Wohnverhältnisse verbessern, der Modernisierung angerechnet.

Diese gesetzliche Einordnung sehen viele Kreditinstitute allerdings nicht so eng. Es kann also durchaus möglich sein, ein Darlehen sowohl für Umbauarbeiten, wie auch für Modernisierungsmaßnahmen zu nutzen. Hier ist es besonders wichtig, sich vor Unterzeichnung der Kreditunterlagen genauestens zu informieren, welcher Handlungsspielraum bei der Verwendung der Geldmittel zur Verfügung steht, um nachträgliche Schwierigkeiten zu vermeiden.

Wofür kann ein Umbaukredit verwendet werden?

An erster Stelle steht die Ermittlung des Kapitalbedarfs und dieser muss so detailliert wie nur möglich erfolgen. Wenn ein komplettes Haus renoviert werden soll, werden die Kosten selbstverständlich deutlich höher ausfallen, als wenn nur einzelne Zimmer wieder auf Vordermann gebracht werden müssen. Auch die Renovierung eines Badezimmers kann sich kostentechnisch leicht in den vier- oder gar fünfstelligen Bereich bewegen.

Damit die Umbauarbeiten problemlos finanziert werden können, ist es besonders wichtig, sich gleich zu Beginn von den Handwerkern und Firmen diverse Angebote und Kostenvoranschläge einzuholen. Die Materialkosten und die Arbeitszeit müssen im Vorhinein exakt bestimmt werden.

Diese Kreditart kann für die unterschiedlichsten Umbauarbeiten am eigenen Haus oder der Wohnung verwendet werden:

  • Abriss der alten Tapete und Neutapezierung der Wände
  • Neuer Farbanstrich
  • Austausch des Teppichbodens im Wohnbereich oder im Kinderzimmer
  • Neue Fliesen für Küche oder Badezimmer
  • Neuer Farbanstrich
  • Ersetzen des Teppichbodens durch Parkett oder Laminat
  • Einbau einer neuen Sanitäreinrichtung im Badezimmer (Dusche, WC, Badewanne, Waschbecken)
  • Abschleifen und Neuanstrich einer alten Holztreppe im Haus
  • etc.

Wer genau weiß, wie viel Geld wofür benötigt wird, kann die korrekte Kreditsumme beantragen. Das Kapital darf nämlich inmitten der Umbauarbeiten nicht ausgeschöpft sein. Bei größeren Kreditsummen kann es durchaus auch mal vorkommen, dass die Bank einen Gutachter beauftragt, sich selbst vor Ort ein Bild über die anstehenden Umbauarbeiten zu machen. Dadurch sichert sich die Bank ab, dass der Kreditnehmer die Summe auch tatsächlich realistisch eingeschätzt hat.

Wie läuft die Vergabe eines Umbaukredites ab?

Es ist wichtig zu wissen, dass viele Kreditinstitute bestimmte Nachweise fordern, bevor sie einen Umbaukredit genehmigen. Vor allem bei höheren Geldsummen muss oft ein Gutachter beauftragt werden oder entsprechende Fotos eingereicht werden. In nicht wenigen Fällen müssen auch die Angebote und Kostenvoranschläge der Handwerker dem Kreditantrag beigefügt werden.

Als nächster Schritt sollte ein umfassender Kreditvergleich durchgeführt werden. So kann sichergestellt werden, dass der günstigste und beste Anbieter für die Finanzierung des Umbaus gefunden wird.

Es gibt keine Höchstgrenze für die Kreditsumme, doch in der Regel bieten Kreditinstitute Geldsummen bis 50.000 oder maximal 75.000 Euro für den Umbau an. Für sehr hohe Kreditsummen verlangen Banken zudem oftmals bestimmte Sicherheiten, beispielsweise eine Grundschuld.

Nachdem alle Umbauarbeiten erfolgreich abgeschlossen sind, müssen alle Rechnungen und Belege dem Kreditgeber vorgelegt werden. Dies ist der erbrachte Nachweis, dass der Kredit tatsächlich auch für den vorher vereinbarten Zweck genutzt wurde.

Bei einem hohen Kreditbetrag, wie er häufig für umfassende Renovierungs- und Umbauarbeiten benötigt wird, sollte ein möglichst niedriger Zinssatz erzielt werden. Die Zinsen, die für den Kredit berechnet werden, sind abhängig von diversen Faktoren:

Die Regellaufzeit von Umbaukrediten liegt zwischen 24 und 84 Monaten, sie kann aber durchaus auch mal für eine längere Zeitspanne vereinbart werden. Längere Kreditlaufzeiten sind gesondert mit dem Kreditgeber zu verhandeln und die Notwendigkeit dieser verlängerten Laufzeit muss gut begründet werden können.

Wie lassen sich effektiv Kosten bei einem Umbau sparen?

Die Kosten für einen Umbau oder eine größere Renovierung können sehr leicht mal die finanziellen Kapazitäten übersteigen. Es gibt jedoch diverse sinnvolle Möglichkeiten, um die Kosten ein wenig einzudämmen:

  • Selbst mit anpacken
    Viele Arbeiten sind unterm Strich gar nicht so schwer und lassen sich auch selbst erledigen, denn besonders teuer sind grundsätzlich Handwerksarbeiten. So lässt sich beispielsweise problemlos auch alleine streichen und somit können Malerkosten eingespart werden. Doch selbstverständlich lassen sich nicht alle Umbauarbeiten alleine bewältigen. Für viele Arbeiten ist einfach der Fachmann nötig, dies gilt insbesondere für Renovierungen und Umbauarbeiten im Badezimmer.
  • Materialkauf selbst erledigen
    Wer genau weiß, welche Materialien gebraucht werden, kann diese auch selbst beschaffen, so beispielsweise ganz bequem über das Internet. Hier ist es sinnvoll, einen Termin vor Ort mit der zuständigen Firma oder dem Handwerker zu vereinbaren und sich eine detaillierte Liste der benötigten Materialien aushändigen zu lassen.
  • Die eigene Steuererklärung nicht vergessen!
    Grundsätzlich ist es möglich, die Arbeitskosten der Handwerker in der nächsten Einkommenssteuererklärung geltend zu machen. Ganz wichtig ist es in diesem Zusammenhang darauf zu achten, dass der Lohn getrennt auf der Rechnung aufgelistet wird.

Was muss bei der Umbaufinanzierung konkret beachtet werden?

Zunächst ist es wichtig, den eigenen Kreditverfügungsrahmen zu ermitteln. Besteht beispielsweise bereits eine laufende Finanzierung? Für welchen Betrag könnte ggf. ein zweiter Kredit genehmigt werden?

Im nächsten Schritt muss überlegt werden, welche Umbaukosten auf einen zukommen. Hierfür werden die Kostenvoranschläge und Angebote der Handwerksunternehmen benötigt. Wichtig ist auch hier, die Angebote untereinander zu vergleichen. Es sollte jedoch unbedingt darauf geachtet werden, keinen Abstriche beim Qualitätsanspruch zu machen, zugunsten des preiswertesten Angebots.

Welche Umbauarbeiten können unter Umständen selbst erledigt werden? Auch für diese Arbeiten müssen jedoch Materialkosten berechnet werden. Wer umbauen oder renovieren möchte, sollte sich auch über die einzelnen Firmen informieren, die mit den Arbeiten beauftragt werden. Es ist wichtig, die Geldmitteln mit Köpfchen zu investieren. Erfahrungen anderer Kunden sowie spezielle Kenntnisse der Handwerker sind hier wichtige Beurteilungskriterien.

Sobald alle Kostenvoranschläge vorliegen und auch eine Material-Liste erstellt worden ist, kann es mit dem Kreditantrag losgehen. Der beste Ansprechpartner ist in solchen Fällen häufig die eigene Hausbank. Wer einen Umbaukredit aufnehmen möchte, sollte sich umfassend beraten lassen. Auch gilt es den günstigsten Kreditanbieter mit den besten Konditionen zu finden. Insbesondere bei höheren Kreditsummen sind niedrige Zinsen entscheidend. Sinnvoll ist auch ein Kreditangebot der eigenen Hausbank einzuholen und dieses mit den Angeboten der Online-Kreditanbieter zu vergleichen.

Ein Umbaukredit sollte eine recht überschaubare Laufzeit von 24 bis 48 Monate haben. Abhängig von der beantragten Kreditsumme ist auch eine kürzere Kreditlaufzeit denkbar, so beispielsweise 12 Monate. Bei sehr hohen Geldsummen kann die Laufzeit dann auch locker mal bei 84 Monaten angesetzt werden.
Ebenso ist es wichtig die Möglichkeit zur Sondertilgung in den Kreditvertrag mitaufzunehmen, um eventuell die Kreditsumme auch rascher tilgen zu können.

Der Umbaukredit und seine Zweckbindung

Der Umbaukredit wird nur mit einer festen Zweckbindung vergeben und darf nicht für die Realisierung anderer Wünsche verwendet werden. Viele sind sich jedoch nicht ganz sicher, was unter einer Umbau- und Renovierungsmaßnahme zu werten ist und was eben nicht. Grob lässt sich sagen, dass alle baulichen Maßnahmen, die dem Werterhalt eines Hauses oder einer Wohnung dienen, Umbau- und Renovierungsmaßnahmen sind:

  • Schönheitsreparaturen (Farbanstrich oder Tapezierung von Wänden)
  • Kredit-Gesamtbetrag
  • Verlegen neuer Böden (Teppich, Parkett, Laminat)
  • Austausch der Zimmertüren
  • Einbau neuer Sanitäreinrichtungen
  • Neue Fliesen im Badezimmer

Wichtig:
Der Austausch einer Küche wird nicht als Umbau- und Renovierungsmaßnahme gewertet, denn die Kücheneinrichtung ist kein fester Bestandteil der Immobilie. Eine neue Küche gilt grundsätzlich als Modernisierungsmaßnahme.

Ebenso ist die Abgrenzung zwischen Umbau und Modernisierung unklar beim Thema Fenster und Außentür. Der Austausch von Eingangstüren und Fenstern ist nicht selten eine größere Baumaßnahme und wird meistens zusammen mit einer energetischen Sanierung durchgeführt. Ob diese Arbeiten als Umbaumaßnahme oder als Modernisierungsmaßnahme angesehen werden, hängt in vielen Fällen von der Einschätzung des Kreditinstitutes ab. Aus diesem Grund sind die anstehenden Arbeiten vor der Vertragsunterzeichnung auf jeden Fall mit der Bank zu besprechen, um sicherzustellen, dass das Geld auch für den Zweck verwendet wird, für den es eingesetzt werden darf. Es wäre äußerst ungünstig, wenn es im Nachhinein zu Problemen und Missverständnissen aufgrund einer unsachgemäßen Verwendung der Kreditsumme kommt.

Der Nachweis über die zweckmäßige Verwendung des Kapitals ist dem Kreditinstitut durch entsprechende Einkaufsquittungen und Handwerkerrechnungen zu erbringen.

Welche Fördermittel können für Umbaumaßnahmen in Anspruch genommen werden?

Energetische Sanierungen und Modernisierungen von Immobilien, werden neben dem Bau neuer Eigenheime von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gefördert. Reine Renovierungs- und Umbaumaßnahmen sind jedoch von der KfW-Förderung ausgenommen. In bestimmten Bundesländern bieten jedoch gewisse Kommunen günstige Umbaukredit an. In einigen Regionen kann ein Zuschuss für Umbauarbeiten beantragt werden.

Welche Alternativen gibt es zum Umbaukredit?

Für anstehende Umbau- und Renovierungsmaßnahmen muss nicht immer zwingend ein Kredit in Anspruch genommen werden. In vielen Fällen ist es beispielsweise möglich, Handwerkerrechnungen in monatlichen Raten zu begleichen. Hier muss jedoch bedacht werden, dass Handwerker und Baufirmen auf ihre festen und regelmäßigen Einnahmen dringend angewiesen sind, denn der Geschäftsbetrieb muss schließlich ordnungsgemäß weiterlaufen. Aus diesem Grund sind nicht viele Firmen bereit, eine Ratenzahlung für länger als 12 Monate zu genehmigen.

Des Weiteren müssen die Angebote der Baufirmen und Handwerker detailliert mit dem Angebot des Kreditinstituts verglichen werden. Am sinnvollsten ist es alle Ratentilgungen zusammenzurechnen und der Gesamt-Kreditsumme gegenüberzustellen. Die Differenz sagt deutlich aus, wer das bessere und kostengünstigere Angebot bietet.

Eine weitere Möglichkeit Kosten zu sparen, ist viele Arbeiten selbst durchzuführen. Die Kosten für das Material, das für den Umbau benötigt wird, lassen sich über viele Baumärkte finanzieren. Der Konkurrenzkampf ist groß und so locken die unterschiedlichen Anbieter mit attraktiven Konditionen, wie zum Beispiel einer „Null-Prozent Finanzierung“. Das heißt, dass dem Kunden die Möglichkeit eingeräumt wird, den Kaufpreis in monatlichen Tilgungsraten zu bezahlen, ohne dass für ihn zusätzliche Kosten entstehen.

Eine solche Vorgehensweise ist mit Sicherheit günstiger als ein Umbaukredit. Zielführend ist auch eine Teilung der Finanzierung: so können die Handwerkerkosten über den Umbaukredit und die Materialkosten über den Baumarkt finanziert werden. Diese Finanzierungsvariante kann die Zinslast deutlich mindern, denn auch die Kreditsumme fällt geringer aus.

Alle Informationen zum Umbaukredit auf einen Blick

 

  • günstige Zinsen aufgrund der festgelegten Zweckbindung des Kredits
  • Material kann selbst beschafft werden
  • Arbeitskosten der beauftragen Handwerker können in der Steuererklärung geltend gemacht werden. Aus diesem Grund sollten keine Barzahlungen geleistet werden, sondern nur auf Rechnung gezahlt werden, um Belege zu besitzen.