Unter einem Avalkredit versteht sich ein Bürgschaftskredit. Das bedeutet, dass der Kreditnehmer – entgegen des Regelfalls – keine finanziellen Leistungen erhält, sondern profitiert von der Kreditwürdigkeit des Kreditinstitutes. Man bezeichnet einen Avalkredit auch als Kreditleihe.
Wer einen Avalkredit aufnehmen möchte, erhält bei dieser Kreditart keine finanziellen Mittel bereitgestellt sondern lediglich das Versprechen des Gläubigers, dass dieser eine Bürgschaft oder Garantie für den Schuldner eingeht. Durch dieses Versprechen hat der Schuldner die Möglichkeit von der Kreditwürdigkeit des Gläubigers, meist handelt es sich um Kreditinstitute, zu profitieren. In der Praxis wird der Avalkredit, auch Kreditleihe genannt, von Kreditnehmern hauptsächlich zur Sicherung von Verbindlichkeiten gegenüber Dritten verwendet. Das Mietaval ist hierbei die beliebteste Form. Der Kreditnehmer tritt als Mieter auf und muss für die Einräumung eines Mitavals eine einmalige Gebühr und Provisionszahlungen an das Kreditinstitut entrichten. Die Bank wiederum verpflichtet sich bei Zahlungsunfähigkeit seines Mieters (Schuldners) die Schulden für diesen zu Begleichen.
Mit der Bewilligung eines Avalkredites übernimmt die Bank eine selbstschuldnerische Bürgschaft. Diese soll dem Kreditnehmer zur Sicherung von Verbindlichkeiten, die er gegenüber Dritten eingegangen ist, dienen.
Hauptsächlich werden Bankbürgschaften von Behörden gefordert. Dieses findet man z.B. im Zusammenhang von vereinbarten Vertragsstrafen bei nicht rechtzeitiger Fertigstellung einer Leistung an (Straßen-, Brücken-, Hausbau).
Aber auch Privatpersonen beantragen einen Avalkredit. Eine begehrte Form stellt das sogenannte Mietaval dar und stellt eine übliche Alternative zum Mietkautionskonto dar. Die Bank übernimmt die Haftung für die Verbindlichkeiten des Mieters gegenüber dem Vermieter. Somit muss der Mieter nicht zwei bis drei Monatsmieten hinterlegen, sondern legt dem Vermieter einfach das Mietaval, sprich die Bürgschaft der Bank vor. Die Höhe der Bürgschaftssumme wird vorab schriftlich mit dem Kreditinstitut festgelegt.
Da bei Abschluss eines Avalkredites keine finanziellen Leistungen gegenüber dem Kreditnehmer ausgezahlt werden, zahlt dieser auch keine monatliche Tilgungsrate, sondern eine Avalprovision. Diese liegt im Allgemeinen zwischen 1% und 2,5% des abgesicherten Betrages. Nach Vereinbarung mit der Bank erfolgt die Berechnung monatlich, viertel-, halb- oder ganzjährig.
Der Avalkredit, der auch als Bürgschaftskredit bezeichnet werden kann, ist eine Form der Kreditleihe, wobei hier von der Bank kein Geld zur Verfügung gestellt wird. Vielmehr übernimmt die Bank eine Bürgschaft, etwa für Zölle, Steuern oder Lieferantenverbindlichkeiten. Der Avalkredit kann somit für zahlreiche Situationen eingesetzt werden, so zum Beispiel als Mängelgewährleistungsaval, als Bietungsaval oder aber als Vertragserfüllungsaval. Sofern der Kreditnehmer seine Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern nicht mehr erfüllen kann, tritt die Bank an seine Stelle und trägt die Verbindlichkeiten in voller Höhe.
Da die Banken bei einem Avalkredit lediglich ein Zahlungsversprechen abgeben, kann bei Abschluss des Kreditvertrages noch nicht bestimmt werden, ob der Kredit tatsächlich zur Auszahlung kommt. Man spricht beim Avalkredit daher auch von einer Eventualverbindlichkeit, die erst durch die Inanspruchnahme der Bank zu einer tatsächlichen Verbindlichkeit wird. Kreditnehmer müssen für den Avalkredit daher auch keine Zinsen bezahlen, es wird lediglich eine Avalprovision fällig, die pro Jahr berechnet und gebucht wird. Sie kann je nach Bank und Kreditsumme zwischen 1-2,5% betragen und stellt so eine nur geringe Kostenposition dar. Da die Höhe der Avalprovision von Bank zu Bank sehr unterschiedlich ist, lohnt ein Vergleich der Darlehenskonditionen.
Unternehmen nutzen den Avalkredit als Sicherheit für Lieferanten oder Gewährleistungen gern, um so liquide Mittel zu sparen, die ins Unternehmen investiert werden können.
Da die Banken beim Avalkredit natürlich nicht in Anspruch genommen werden und bei einer eventuellen Inanspruchnahme kein Risiko bei der Kreditvergabe eingehen wollen, wird bei Kreditvergabe ebenso wie bei anderen Darlehen die Bonität des Kreditnehmers geprüft. Bei Unternehmen erfolgt dies anhand der Bilanzen und betriebswirtschaftlichen Auswertungen.
Inhalt
Was ist ein Avalkredit?
Ein Avalkredit entspricht einer Bürgschaft oder einer Garantiezusage. Sie wird von einem Kreditinstitut an den Avalnehmer ausgesprochen. Gegen die Bezahlung einer Gebühr, sichert er sich somit einen Bürgen. Ein Avalkredit, wird auch als Bankaval bezeichnet und kann sowohl von Unternehmen, wie auch von Privatpersonen in Anspruch genommen werden. Anders als bei einem herkömmlichen Kredit, wird jedoch an den Kunden keine Kreditsumme ausgezahlt. Darüber hinaus kann dieser Kredit auch bei einer Versicherung abgeschlossen werden, worin ein zweiter gravierender Unterschied besteht.
Der Sinn eines Avalkredits
Der Avalkredit ist besonders bei ausländischen oder neuen Geschäftspartnern von großer Bedeutung. Denn dann kann die zweite Vertragspartei nur schlecht einschätzen, wie solvent der Partner tatsächlich ist. Wird jedoch eine Bank oder eine Versicherung im Zuge eines Avalkredits mit eingebunden, kann sich die Vertragspartei Sicherheit verschaffen. Denn diese werden die Bonität und Zahlungszuverlässigkeit des Avalnehmers vorab überprüfen. Nur bei einem positiven Ergebnis wird der Kredit bewilligt werden und das Geschäft kann stattfinden. Anders als bei einem herkömmlichen Kredit, gibt es keine Kreditsumme. Der Avalnehmer leiht sich somit kein Geld von der Bank oder der Versicherung, sondern deren Bürgschaft.
Die wichtigsten Eigenschaften des Avalkreditvertrags
Die Basis des Avalkredits ist der Kreditvertrag zwischen dem Kreditnehmer und dem Kreditgeber. Die Bank oder die Versicherung bestätigt darin die so genannte Eventualhaftung. Rechtlich verankert ist diese Möglichkeit in den Paragraphen 765-778 im Bürgerlichen Gesetzbuch. Juristisch ausgedrückt wird zwischen dem Kunden und der Bank ein so genannter „entgeltlicher Geschäftsbesorgungsvertrag“ geschlossen. Das bedeutet nichts anderes, als dass der Avalgeber im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Kunden als Bürger eintritt. Da hierzulande die Vertragsfreiheit herrscht, können zwischen den Vertragsparteien unterschiedlichste Regelungen vereinbart werden. Diese Möglichkeit ist wiederum im Paragraph 311 Bürgerliches Gesetzbuch niedergeschrieben. Damit es sich tatsächlich um ein Avalkredit handelt, müssen nur drei Bedingungen erfüllt werden.
Erstens muss die Bank / die Versicherung als Bürger eingesetzt werden, sowie der Kunde als Schuldner. Letztendlich muss die dritte Partei der begünstigte Gläubiger des Kunden sein.
Die Vorteile und die Nachteile eines Avalkredits
Wird ein Geschäft zwischen dem Kunden und dem Dritten abgeschlossen, wird natürlich in erster Linie davon ausgegangen, dass der Kreditnehmer in der Lage ist die Schulden selbst zu tilgen. Ansonsten wäre ein Vertragsschluss nicht nachvollziehbar. Fallen die Zahlung jedoch tatsächlich aus, tritt die Eventualhaftung ein.
Der große Vorteil eines Avalkredits besteht darin, dass der Avalnehmer vermehrt Geschäfte tätigen kann. Ohne die Absicherung durch den Avalgeber, würden viele Verträge mit Lieferanten, Kunden oder Auftraggeber nicht geschlossen werden. Im Zweifelsfall würde eine Sicherheit fehlen, was den Geschäftspartner abschreckt. Außerdem kann auf eine zusätzliche Prüfung der Bonität durch den Geschäftspartner verzichtet werden. Dadurch kann wiederum Zeit eingespart werden. Weitere Vorteile bestehen in dem günstigen Gebühren und der Vermeidung von Zwangsvollstreckungen. Zusätzlich bleibt die Liquidität des Avalnehmers erhalten. Auch eine Eingrenzung auf verschiedene Branchen liegt nicht vor. Kann der Kunde zusätzlich eine gute Bonität vorweisen, sind die Kosten für den Avalkredit besonders gering.
Wie bei jeder anderen Kreditkart, gibt es auch bei dem Avalkredit Nachteile. Vergeben wird er beispielsweise nur an Kunden, die besonders zahlungskräftig sind. Wird diese Form der Sicherheit häufig benutzt, kann sich die Bonität verschlechtern. Die Kreditlinie sinkt entsprechend ab.
Die Kündigungsfristen und Laufzeiten bei einem Avalkredit
Durch die Vertragsfreiheit können sowohl die Laufzeiten, wie auch die Kündigungsfristen zwischen dem Kunden und dem Avalgeber individuell vereinbart werden. Das Minimum liegt allerdings bei einem Monat, das Maximum bei mehreren Jahren. Der Kredit erlischt automatisch, wenn der Kunde seinen Verpflichtungen gegenüber dem Dritten vollständig nachgekommen ist. Würde keine feste Laufzeit vereinbart, ist die Bank berechtigt den Kredit jederzeit zu kündigen. Das ist häufig der Fall wenn der Kunde falsche Angaben getätigt hat oder wenn Zweifel an dem Geschäft mit dem Dritten aufkommen. Auch wenn sich die Bonität des Kunden drastisch verschlechtert, ist eine Auflösung des Vertrages möglich.
Die Kosten für einen Avalkredit
Die Bürgschaft ist eine Bank ist selbst verständlich nicht kostenlos. Anders als beim herkömmlichen Kredit gibt es jedoch keine Zinsen. Der Avalnehmer erhält den Avalkredit gegen die Bezahlung einer Gebühr. Diese ist wiederum abhängig von der Bonität des Kunden. Je besser sie ausfällt, desto geringer ist die zu zahlende Summe. Gezahlt wird sie einmal im Monat, einmal im Quartal oder einmal im Jahr. Auch hier kommt den beim Parteien die Vertragsfreiheit zugute. Im Gegenzug erhält der Kunde eine Urkunde, in welcher die Bürgschaft bestätigt wird. Für die Aushändigung wird häufig eine zusätzliche Gebühr fällig, die bis zu 50 € beträgt.
Die klassischen Branchen für Avalkredite
Avalkredite werden nur selten von Privatpersonen benutzt. Sehr viel häufiger benötigen hingegen Unternehmen und Selbstständige, sowie Behörden eine solche Sicherheit. Besonders oft sind dabei Branchen vertreten, in welchen keine Geldmittel gebunden werden sollen. Dazu zählt der Einzelhandel genauso wie die Bauwirtschaft. Sobald neue oder ausländische Kunden in die Geschäfte einbezogen werden, wird schnell auf einen Avalkredit bestanden. Schließlich kann der Dritte seinen Vertragspartner ansonsten nur schwer einschätzen. Er müsste ihm entweder blind vertrauen oder dessen Bonität selbst überprüfen.
Die häufigsten Avalkredite
Avalkredite können auf ganz unterschiedliche Art und Weise genutzt werden. Im Folgenden sollen die bedeutendsten Formen vorgestellt werden.
Der Avalkredit als Bürgschaft für die Mietkaution: In diesem Fall wird der Avalkredit von einer Privatperson genutzt, um eine neue Immobilie beziehen zu dürfen. Der Vermieter erhält dafür normalerweise eine Kaution. Häufig ist dies den Mietern jedoch aus finanziellen Gründen nicht möglich. Es kann dann eine Mietkautionsbürgschaft geschlossen werden. Der Vermieter kann dadurch sichergehen, dass sein Anspruch erfüllt wird und der neue Mieter finanziell dazu in der Lage ist.
Auch als Anzahlungsgarantie kommt ein Avalkredit immer wieder zum Einsatz. Dadurch kann der Kunde sicher gehen, dass er seine Vorauszahlung zurück erstattet bekommt, wenn die Ware nicht wie gewünscht übergeben wird.
Die Prozessbürgschaft ist die letzte hier vorgestellte Möglichkeit zur Nutzung des Avalkredits. Sie wird häufig von Unternehmen in Anspruch genommen, die sich in einem Zivilprozess befinden. Dabei ist es nicht entscheidend, ob sie die Rolle des Klägers oder des Beklagten einnehmen. Der Avalkredit kann für die Durchführung oder die Verhinderung einer Zwangsvollstreckung sinnvoll sein und hilft somit sowohl dem Kläger, wie auch dem Beklagten.