Unter einer Kreditumschuldung wird die Möglichkeit verstanden von einem kostspieligen Kredit auf einen günstigen Kredit zu wechseln. Eine solche Umschuldung ist häufig deutlich einfacher möglich, als die Kunden annehmen. Besonders bei älteren Krediten sollte über eine Umschulung nachgedacht werden, denn vor einigen Jahren lagen die Zinsen deutlich höher als heute. Eine Kreditumschuldung vorzunehmen kann dann viel Geld sparen.
Wie funktioniert die Kreditumschuldung?
Hinter der Umschuldung steckt ein eigentlich sehr einfacher Vorgang. Der Kunde nimmt einen neunen, deutlich günstigeren Kredit auf. Mit der frische erhaltenen Kreditsumme tilgt er daraufhin den alten Kredit. Nun bleiben ihm zwar auch weiterhin Kreditschulden, allerdings sind diese deutlich geringer als bei dem bisherigen Kredit.
Ob und inwieweit sich die Umschuldung lohnt, ist von dem jeweiligen Einzelfall abhängig. Dabei müssen die Restschuld, die Laufzeit und der Zinssatz berücksichtigt werden. Je höher der Unterschied zwischen den Zinssätzen allerdings ausfällt, desto lohnenswerter wird die Kreditumschuldung sein.
Ganz besonders sinnvoll ist dieses Vorhaben, wenn der Kunde einen Dispokredit in Anspruch genommen hat. Er hat sein Girokonto somit überzogen, wodurch ihm ein negativer Betrag angezeigt wird. Die meisten Banken gestatten dies zwar, fordern aber enorm hohe Zinsen dafür. Sie können bis zu 16 Prozent betragen. Es macht somit Sinn, wenn der Kunde einen herkömmlichen Ratenkredit zur Umschuldung nutzt. Er nimmt diesen Kredit somit in der Höhe seiner Schulden auf. Der Zinssatz wird vermutlich bei nur wenigen Prozent liegen. Die Kreditsumme nutzt er, um das Minus auf seinem Girokonto auszugleichen. Anstatt die 16 Prozent zu begleichen, muss er nun nur 2-3 Prozent für das geliehene Geld bezahlen. Vor diesem Gesichtspunkt profitiert vor allem der Kunde und die Bank, bei welcher der Ratenkredit aufgenommen wurde. Dem Kreditinstitut, bei welchem das überzogene Girokonto eröffnet wurde, erhält jedoch deutlich weniger Zinszahlungen und kann somit kein Gewinn einfahren. Dennoch handelt es sich bei der Kreditumschuldung um ein vollkommen legales Vorgehen.
Die neue Kreditsumme beantragen
Mit der Kreditumschuldung Geld zu sparen ist somit nicht schwer. Die Beantragung kann ebenfalls sehr einfach erfolgen. Zunächst sollte sich der Kunde überlegen, wie hoch die Kreditsumme überhaupt ausfallen muss. Natürlich ist es sinnvoll, mindestens den geschuldeten Betrag zu wählen. Nur so kann eine vollständige Tilgung stattfinden. Falls der Überblick zu dieser Restschuld nicht besteht, sollte der Kunde in den Tilgungsplan schauen. Hier bekommt er von der Bank genau aufgelistet wann er welche Tilgungsrate geleistet hat, woraus sich direkt die noch ausstehende Restschuld ergibt. Auch ein direkten Gespräch mit den Mitarbeitern der Bank ist hier sinnvoll.
Zu dieser Restschuld sollte der Kunde eine Gebühr ( nennt sich Vorfälligkeitsentschädigung) für die Umschuldung hinzurechnen. Diese wird von der ersten Bank verlangt, da ihr die Zinszahlungen entgehen. Selbst nach dieser Zahlung lohnt sich die Kreditumschuldung noch. Die neue Kreditsumme muss somit leicht höher sein, als die aktuelle Restschuld.
Die Kosten für den neuen Kredit werden von der Restlaufzeit abhängig sein. Sie bestimmt die angebotenen Konditionen.
Die Kreditumschuldung ist häufig einfacher als gedacht
Viele Bankkunden trauen sich schlichtweg nicht ihren bisherigen Kreditvertrag zu kündigen. Sie stellen sich vor, wie sie vor den Angestellten des bisherigen Kreditinstituts Rede und Antwort stehen müssen. Immerhin hatte die Bank einst das Vertrauen, ihnen das Geld zu leihen. Eine Umschuldung würde sie nun um ihre Zinsen bringen.
Solche Gedanken sollten sich die Kunden jedoch nicht machen. Für die Bank ist das Verleihen ihres Geldes ein reines Geschäft. Es geht nur darum, dieses zu vermehren. Ebenso wie die neue Bank versucht auch die aktuelle Bank, Umschuldungen durchzuführen und dadurch Kundschaft abzuwerben. Mittlerweile bietet fast jede Bank einen Wechselservice an. Der Kunde muss sich selbst um kaum um die Umschuldung kümmern. Die Angabe von einigen Daten ist meist ausreichend. Die neue Bank übernimmt alles weitere. Es wird somit mitunter gar nicht zu einem persönlichen Gespräch zwischen dem Mitarbeiter der bisherigen Bank und dem Kunden kommen. Auch die Angabe von Gründen ist definitiv nicht erforderlich. Zudem hat die Bank dem Kunden ursprünglich das Recht zugeteilt, derart zu handeln. Um den Kredit (mit der neuen Kreditsumme) auf einen Schlag zu begleichen, ist ein Sondertilgungsrecht nötig. Dieses hat die Bank offensichtlich eingeräumt. Dass es zu einer Kreditumschuldung kommt, hat sie somit bereits im Vorfeld riskiert. Der Kunde nutzt nun nur sein gutes Recht.
In diesen Fällen lohnt sich die Kreditumschuldung
Eine Kreditumschuldung wird nur durchgeführt, wenn sich diese auch tatsächlich finanziell auszahlt. Als Fastregel kann angenommen werden, dass sich ein Wechsel nur lohnt, wenn die Restschuld inklusive Vorfälligkeitsentschädigung mehr als 1000 Euro beträgt. Dabei handelt es sich um eine Grenze, die von den Banken gesetzt wird. Kredite über geringere Summen lohnen sich für diese nicht, da besonders der Wechselservice Kosten verursacht.
Auch wenn der Kunde selbst ausreichend finanzielle Mittel vorweisen kann, muss er nicht auf einen zweiten Kredit zurückgreifen. Schließlich fallen auch für diesen Zinszahlungen (wenn auch geringere) an. Besser sollte der Kredit auf einen Schlag getilgt werden.
Wer kann einen Kreditumschuldung beantragen?
Für die Kreditumschuldung muss bereits ein abgeschlossener Kredit vorliegen. Dieser wurde von einer vollständig geschäftsfähigen und volljährigen Person abgeschlossen. Die Kreditsumme sollte außerdem weder zu gering, noch utopisch hoch ausfallen. Denn in beiden Fällen wäre die Neuvergabe eines Kredits für die Bank nicht sonderlich attraktiv. Wie bei jedem anderen Kredit auch, muss der Kreditnehmer über eine gute Bonität verfügen. Der zusätzliche Kredit fällt dabei weniger schwer ins Gewicht, da dieser mit der ausbezahlten Kreditsumme gedeckt wird. Das Einkommen und die Ausgaben sind maßgeblich für die Beurteilung der Zahlungsfähigkeit. Bei einem geringen oder unregelmäßigen Einkommen stehen die Chancen denkbar schlecht. Vorzugsweise bezieht der Kunde seine Einkünfte aus einer möglichst konstanten Quelle. Ein festes Gehalt aus einem seit Jahren bestehenden Arbeitsverhältnis oder Mietzahlungen sind ideal. Es sollten bestenfalls keine anderen Ratenverträge vorliegen. Auch die finanziellen Verpflichtungen sollten möglichst gering ausfallen. Dazu gehören beispielsweise Unterhaltszahlungen, Mietzahlungen und Fixkosten. Eine Kreditumschuldung wird außerdem nur dann gewährt werden, wenn kein negativer Schufa-Eintrag vorliegt. Dieser würde aussagen, dass der Kreditnehmer dazu neigt, seine Schulden nicht zu bezahlen. Bei der Beantragung jedes Kredits bedeutet ein solcher Eintag meist das Aus. Handelt es sich um einen fehlerhaften oder veralteten Eintrag, kann dieser jedoch auf Antrag bei der Schufa korrigiert werden.
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