Bei einem Lombardkredit handelt es sich nicht um einen zweckgebundenen Kredit, sondern der Kreditnehmer kann das überlassene Kapital variabel einsetzen. Normalerweise erfolgt die Sicherung der Anleihe durch die Verpfändung eines Wertpapierdepots. Vom Depot wiederum ist die Höhe des Lombardkredits abhängig. Da sich das Volumen der Wertpapiere kontinuierlich ändert, wird die Sicherung des Kredits von der Bank permanent auf Risiken überwacht. In der Regel unterliegt der Lombardkredit im Gegensatz zu einem regelmäßigen Kredit keiner zeitlichen Begrenzung und strikt einzuhaltendem Tilgungsplan. Die Ausstellung der Kreditsumme erfolgt oftmals auf einem separat dafür ausgewiesenen Konto. Auf diesem dann auch die Zahlungen zur Rückführung des Kredites eingehen.
Der Lombardkredit ist einfach ein Realkredit, der durch das Pfandrecht einer beweglichen Sache oder ein verbrieftes Recht gesichert ist. Dabei kann man sich allerdings nicht den vollen Wert der jeweiligen Sache, die man als Pfand einsetzt, ausbezahlen lassen, sondern nur einen bestimmten Prozentsatz.
Man spricht dabei auch von einem sogenannten Beleihungswert. Meist handelt es sich beim Lombardkredit nur um kurzfristige Anleihen, also um einen Kredit, der eine recht kurze Laufzeit hat, entweder weil die Kreditsumme eine sehr geringe ist, oder weil die Raten sehr hoch sind. Beim Lombardkredit wird zwischen 4 verschiedenen Varianten unterschieden, diese sind der Effektlombardkredit, der Wechsellombardkredit, der Warenlombardkredit, der Edelmetalllombardkredit und der Forderungslombardkredit. Sie alle unterscheiden sich in einigen verschiedenen Punkten voneinander, welche man kennen sollte, wenn man über einen dieser Kredite nachdenkt und sich eventuell für ihn entscheiden möchte.
Fast jeder Verbraucher benötigt in seinen Leben früher oder später einen Kredit. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um einen finanziellen Engpass oder die Reparatur des Kühlschranks handelt. Eine lukrative Methode ist der sogenannte Lombardkredit. Er hilft vor allem dann, wenn eine schnelle Finanzierung gefragt ist. Zudem eignet der Kredit sich auch hervorragend für lukrative Geschäftsideen. Im Prinzip werden je nach Laufzeit eine Art Sicherheit an den Kreditgeber abgegeben. Beispiele sind unter anderem die Verpfändung von Wertpapieren sowie bewegliche Sachen oder das Guthaben auf der Bank. Wie genau er funktioniert und worauf zu achten ist, wird im Folgenden erklärt.
Was ist ein Lombardkredit?
Bei einem Lombardkredit handelt es sich um einen kurzen bis mittelfristigen Kredit, bei dem zur Sicherheit des Kreditgebers ein Pfand gestellt wird. Abhängig vom Lombardkredit können unterschiedliche Sachen wie beispielsweise Wertpapiere, bewegliche Sachen oder Bankguthaben verpfändet werden. Dementsprechend zählt auch die Pfandleihe bei Pfandhäusern zu einem Lombardkredit. Prinzipiell werden Waren bis zu 2/3 ihres Wertes verliehen. Bei Wertpapieren sind es 3/4. Ein Lombardkredit verläuft immer nach den selben Regeln ab. Der Kreditnehmer gibt dem Kreditgeber ein Pfand, damit er einen kurz- oder langfristigen Kredit aufnehmen kann. Das Pfand geht anschließend in den Besitz des Pfandgläubigers. Allerdings behält der eigentliche Besitzer nach wie vor das Eigentumsrecht. Der Kreditnehmer kann sich dann wie folgt entscheiden:
- Zurückzahlung der Kreditsumme zum vereinbarten Termin. Dazu zählen Gebühren wie Zinsen. Danach erfolgt die Rückerstattung des Pfandes.
- Die Frist wird verstrichen und das Pfand gehört nun vollständig dem Kreditgeber.
- Möglichkeit auf Verlängerung des Lombardkredits. Mehr Gebühren und Zinsen sind fällig.
Welche Arten des Lombardkredits gibt es?
In dem Begriff Lombardkredit verbergen sich zahlreiche Kreditarten. Abhängig von den Vermögensgegenständen wird ein anderer Lombardkredit unterschieden.
Effektenlombardkredit: Bei dieser Variante des Lombardkredits wird ein Kredit gegen die Verpfändung von Wertpapieren ausgehändigt. Im Grunde genommen wird es auch als Wertpapierkredit bezeichnet. Zusammengefasst leiht sich der Kreditnehmer Geld, um weitere Wertpapierkäufe zu tätigen. Viele der Kreditinstitute beziehungsweise Banken eröffnen ihren Kunden ein eigenständiges Girokonto, an dem der Kredit abgewickelt wird. Hierbei ermittelt die Bank die mögliche Kredithöhe abhängig vom der Beleihungsgrenze. Diese können sich dank der Kursschwankungen immer wieder verändern.
Warenlombardkredit: Beim Warenlombardkredit wird nicht direkt eine Ware als Sicherheit abgetreten, sondern eine Art Traditionspapier. Diese können unter anderem Lagerscheine, Ladescheine oder Seeladescheine sein. Das Recht an der Ware wird verbrieft und geht an die Bank über. Oft wird der Warenlombardkredit für die Vorfinanzierung einer Ware verwendet. Beim Verkauf der Ware erfolgt die Tilgung.
Edelmetalllombardkredit: Wie der Name bereits vermuten lässt wird bei dieser Form des Kredits Edelmetall verpfändet. Gute Beispiele sind Silber oder Gold. Diese dienen dem Kreditgeber als Sicherheit bis der Betrag zurückgezahlt wurde. Heutzutage werden Edelmetalle allerdings nur noch selten verpfändet. Klassische Anlaufstellen sind nach wie vor Pfandhäuser. Früher boomte die Verpfändung von Edelmetallen.
Wechsellombardkredit: Dieser Kredit beruht auf die Beleihung von Wechseln. Unter einem Wechsel versteht man eine Art Urkunde, welche den Betroffenen zur Zahlung einer bestimmten Forderung für einen festgelegten Zeitpunkt auffordert. Beim Abschluss eines Geschäfts wird dem Käufer ein Wechsel ausgestellt, welcher wiederum als Sicherheit gilt.
Unechter Lombardkredit: Hierbei handelt es sich um einen Kontokorrentkredit. Die Sicherheit umfasst nur bewegliche Sachen. Unechte Lombardkredite werden im Gegensatz zu normalen Lombardkrediten über das bestehende Girokonto abgewickelt.
Vor- und Nachteile eines Lombardkredits
Vorteile
- Ein großer Vorteil ist die Verfügbarkeit des Kredits. Lombardkredite sind schon nach kurzer Zeit verfügbar.
- Die Zinsen sind niedriger.
- Lombardkredite sind ohne die Auskunft der Schufa möglich. Ein negativer Schufaeintrag ist also kein Hindernis.
- Neben dem Pfand sind keine weiteren Sicherheiten vorzulegen. Im Vergleich zu anderen Krediten spielt hier das Einkommen keine Rolle.
- Durch den Pfandkredit entstehen keine Wertverluste.
Nachteile
- Die Werte können jederzeit an der Börse sinken und den Kredit nicht mehr ausreichend abdecken.
- Aufgrund der Kursschwankungen müssen manche Kreditnehmer ihre Wertpapiere deutlich unter ihrem eigentlichen Wert verkaufen.
- Bei zu später Rückzahlung wird das Pfand vollständig an den Kreditgeber übertragen.
Worauf sollte geachtet werden?
Die Beantragung eines Lombardkredits ist in der Regel nicht schwierig. Voraussetzung für den Kredit sind der Beweis von Sicherheiten. Die Beantragung des Kredits erfolgt über die Hausbank, einer Direktbank aus dem Internet oder mithilfe eines Brokers. Vor allem zu Beginn macht ein Vergleich der Kreditangebote Sinn. So lassen sich für später die besten Konditionen erzielen. Gerade bei den Zinsen gibt es oft deutliche Unterschiede zwischen den Banken. Ein wichtiges Kriterium beim Lombardkredit ist der Zinssatz. Je günstiger der Zinssatz ist, desto günstiger wird das Darlehen. Nicht vergessen werden darf die Beleihungsgrenze. Die Darlehenshöhe richtet sich nach der Beleihungsgrenze. Oftmals empfiehlt sich ein Blick in das Depotvolumen des Brokers, um eine bessere Übersicht zu bekommen. Außerdem sollte die Laufzeit so lange wie nötig angesetzt werden. Längere Zeiträume verursachen höhere Zinsen und Gebühren.
Für wen lohnt sich der Lombardkredit?
Der Lombardkredit eignet sich insbesondere für Personen, die bereits Erfahrung mit Trading von Wertpapieren haben. Nicht so gut geeignet ist er für Anfänger. Erfahrene Trader verfügen über mehr Erfahrung und können ihre Verluste besser handhaben. Dank des Lombardkredit steht ihnen kurzfristig mehr Geld zur Verfügung. Ebenfalls nicht geeignet ist er für unerfahrene Trader. Der Kredit wird über eine Bank beziehungsweise über einen Broker abgeschlossen.
Worauf sollte beim Vergleich von Lombardkrediten geachtet werden?
Wie oben bereits erwähnt spielen bei der Auswahl des Kreditgebers viele Faktoren eine wichtige Rolle. Beim Vergleich sollte darauf geachtet werden, dass nur seriöse Anbieter mit an Bord sind. Wie bei jedem anderen Bereich auch gibt es hier schwarze Schafe, die es lediglich auf das Geld ihrer Kunden abgesehen haben. Ein weiterer wichtiger Punkt sind die niedrigen Zinsen. Vor allem bei den Zinsen lässt sich das meiste Geld einsparen. Viele vergessen oft die Beleihungsgrenze. Auch das Mindest-Depotvolumen darf nicht außer Acht gelassen werden. Grundsätzlich sollte man sich bei der Auswahl seines Anbieters Zeit lassen. Unter anderem helfen Bewertungen und Erfahrungen anderer Kunden bei der Auswahl des Kreditgebers.