Das Wertpapier bezeichnet eine Urkunde, in der ein privates Recht verbrieft ist, das sich zum Beispiel auf eine Forderung oder aber eine Beteiligung an einer Kapitalgesellschaft bezieht.
Um ein entsprechendes Recht einfordern zu können, ist es erforderlich, sich im Besitz dieser Urkunde, also des Wertpapiers, zu befinden, denn das Wertpapier ist der einzig gültige Nachweis zur Belegung dieses Rechtes. Wertpapiere werden in unterschiedlichen Arten ausgestellt und so kann eine Aktie oder ein Anteilschein ebenso als Wertpapier gehandelt werden wie ein verzinsliches Wertpapier, das sich aus Anleihen oder Pfandbriefen ergibt. Optionsscheine, Wandelanleihen, Zertifikate, Schecks oder Wechsel sind weitere Formen der Wertpapiere. Auch die Briefmarke gilt offiziell als Wertpapier, denn sie verbrieft das Recht darauf, eine Dienstleistung in Anspruch nehmen zu können.
Inhalt
Kurzinformationen zu Wertpapieren
Das Wertpapier ist ein verbrieftes Recht, das in Schriftform festgehalten wird und die Beteiligung an einem Unternehmen besagt. Zudem kann es Informationen zum Schuldverhältnis beinhalten.
Es gibt zahlreiche Wertpapier-Arte auf dem Markt von Aktien über Anleihen bis hin zu ETFs.
Je Klasse in Bezug auf das Wertpapier hat verschiedene Ausprägungen. Bei den Anleihen handelt es sich zum Beispiel um Unternehmensanleihen oder Staatsanleihen, während es sich bei Aktien um Stamm- oder Vorzugsaktien handelt.
Das Wertpapier wird in der Regel an der Börse gehandelt und kann häufig den Besitzer wechseln.
Die einzelnen Arten an Wertpapieren
Es gibt verschiedene Arten von Wertpapieren, die unterschiedlich gestaltet sind. Dabei kommt es meist auf das verbriefte Recht und natürlich den Zweck an. Im Zahlungsverkehr zum Beispiel spielen Wechsel und Schecks eine wichtige Rolle. Aber auch im Kreditgeschäft sind sie jederzeit zu finden. Für Anleger sind vorwiegend Wertpapiere interessant, die als Vermögensanlage genutzt werden können. Das ist am besten möglich, wenn es sich um Wertpapiere handelt, die an der Börse ausgegeben werden. In Deutschland zählt die Frankfurter Börse als einer der größten und bedeutendsten Börsen der Welt. An ihr werden folgende Arten von Wertpapieren gehandelt:
- Aktien
- Anleihen
- Zertifikate
- Fonds
- ETFs
Zu jeder Art, die als Klasse genannt wird, gibt es verschiedene Unterkategorien, die meist nur von den Brokern gekannt werden. Für Privatanleger spielen die Unterkategorien keine Rolle, denn sie geben ihre Vermögensverhältnisse meist in die Hände von Experten.
Das Stimmrecht ist wichtig bei Aktien
Die Aktien sind die bekannteste Form der Wertpapiere. Mit einer Aktie bekommt der Anleger das verbriefte Recht, Teil eines Unternehmens zu werden. In der Regel wird bei einer Aktie das Recht des Aktionärs verbrieft. Im Grunde ist der Aktionär nicht wirklich ein Gläubiger, sondern eher der Mitinhaber eines Unternehmens. Das Kapital, das durch den Verkauf von Aktien erwirtschaftet wird ist für das Unternehmen immer Eigenkapital.
Der Vorteil von Aktien liegt darin, dass jeder Aktienbesitzer auch Rechte hat. Die wirtschaftliche Verfassung eines Unternehmens zeigt sich auch beim Kurs der Aktie. Bei wirtschaftlichen Erfolgen beginnt der Kurs zu steigen und somit wird auch der Gewinn bei einem Aktienverkauf deutlich höher. Zudem bekommt der Aktionär einen Teil des Gewinns ausgeschüttet. Die Höhe hängt von der Menge der Aktien ab.
Zu den weiteren Rechten des Aktionärs gehört die Teilnahme an der Jahreshauptversammlung. Sie findet einmal im Jahr statt und Besitzer von Stammaktien haben sogar Beschlussrechte. Sie können an den Abstimmungen teilnehmen und den Weg des Unternehmens maßgeblich beeinflussen. Andere Aktionäre haben die sogenannten Vorzugsaktien. Die Inhaber solcher Aktien sind nicht stimmberechtigt, aber die erhalten eine höhere Gewinnausschüttung als Inhaber von Stammaktien. Für die höhere Gewinnausschüttung verzichten sie allerdings auch auf ihr Stimmrecht.
Anleihen und ihre Vielfalt
Anleihen gibt es unter den verschiedensten Namen:
- Schuldverschreibungen
- verzinsliche Wertpapiere
- Bonds
- Obligationen
Der Herausgeber einer Anleihe wird als Emittent bezeichnet. In der Regel gehören zu den Emittenten Banken, Unternehmen oder Staaten. Der Inhaber einer Anleihe hat dem Emittenten für eine gewisse Zeit eine feste Summe überlassen und dafür bekommt er eine feste oder variable Zinszahlung, die regelmäßig zu erfolgen hat. Die bekanntesten Anleihen sind die Staats- oder Unternehmensanleihen. Diese Anleihen werden, wie die Namen schon vermuten lassen, von dem Staat oder einem Unternehmen ausgegeben. Als Beispiel bietet sich der Staat an. Der Staat leiht sich Geld von einem Käufer. Der Käufer bietet feste Konditionen an. Der Staat finanziert durch das Kapital den eigenen Haushalt und der Käufer bekommt dafür Staatsanleihen. Für das Kapital muss der Staat dann Zinsen zahlen. Die Höhe der Zinsen hängt von vielen Faktoren ab, wie
Deutschland ist ein Staat, der in vielen Rankings immer zu den AAA-Kunden gehört. Das bedeutet, nach Ansicht des Ranking ist Deutschland ein Staat der eine gute Zinsentwicklung hat und eine ausgezeichnete Bonität. Somit werden die Zinsen für die ausgegebenen Anleihen nicht so hoch ausfallen. Andere Länder wie Spanien oder Italien müssen mehr Zinsen zahlen, da die Bonität nicht gut ist.
Zertifikate für Börsenexperten
Eine ganz besondere Form der Anleihen sind die Zertifikate. Das Zertifikat wird in der Regel von einer Bank ausgegeben. Der Inhaber eines Zertifikats geht mit der Bank ein Geschäft ein und übernimmt den Platz eines Gläubigers. Die Gestaltung des Zertifikats bestimmt im Grunde in welcher Form der Gläubiger eine Zahlung erhält. Das kann nicht nur durch eine Zinszahlung sein, sondern sich auch um Rohstoffe handeln. Zertifikate sind in Sachen Kurssteigungen sehr beschränkt, aber auch mit wenigen Risiken behaftet.
Zertifikate sind auf dem Markt zu bekommen, aber sehr überschaubar. Oft sind die Zertifikate sehr kostenintensiv und bieten sich somit nicht für Kleinanleger an. Sie werden im Grunde als nachrangige Anleihen bezeichnet. Auch als Inhaber eines Zertifikats ist nicht gesagt, dass beim einem Bankenbankrott etwas Geld ausgezahlt wird. Dadurch sind die Zertifikate eigentlich nur für Experten in Sachen Finanzen geeignet.
Eine bekannte Form der Zertifikate sind die Optionsscheine. Sie werden an der Börse gehandelt und von Banken ausgegeben. Mit einer Option hat der Inhaber das Recht ein Gut zu einem festen Termin zu verkaufen oder kaufen.
Fonds
An der Börse werden auch Fonds gehandelt. In der Regel bieten die Emittenten Fonds immer in Paketen an. So kann der Anleger nicht nur einen Fonds kaufen, sondern kauft sich einen Anteil an dem Fond-Paket. Zu den bekanntesten Fonds zählen
- die Aktienfonds
- die Anleihenfonds
- die Rentenfonds
Die Fonds sind auf ein bestimmtes Anlagesegment festgelegt und bieten sich auch für kleinere Anleger an. Bei dem Kapital, das in Fonds investiert wird handelt es sich um Sondervermögen.
ETFs
Unter ETFs versteht man Exchange Tradet Funds. Sie bilden den bestehenden Aktienindex nach. Anleger können mit den ETFs keine aktiven Entscheidungen treffen. Aus dem Grund ist das Wertpapier auch so preiswert zu bekommen. Mit dem Wertpapier ist eine breite Streuung seines Kapitals durchaus möglich.
Wertpapier und Steuern
Für das Finanzamt gelten Wertpapiere in der Regel als Einkünfte. Daher müssen die Gewinne aus den Wertpapieren versteuert werden. Allerdings haben Anleger einen Freibetrag von 801 Euro im Jahr.
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